Personalia : Ferdinand Piech: Einziger Chef von VW, der nicht vorzeitig ging

Wie einige Vorgänger muss der seit 2015 amtierende VW-Vorstandschef Matthias Müller vorzeitig seinen Posten räumen. Neuer Konzernvorsitzender ist nun der Österreicher Herbert Diess. Eine Übersicht:

MATTHIAS MÜLLER (2015-2018): Der frühere Porsche-Chef steuerte VW durch die härteste Phase der Dieselkrise. Es soll intern Differenzen bei wichtigen Entscheidungen gegeben haben - insgesamt bescheinigte der VW-Aufsichtsrat Müller aber eine "herausragende" Leistung.

MARTIN WINTERKORN (2007-2015): Er nahm im September 2015 wegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte in den USA seinen Hut. Zuvor hatte Winterkorn für den VW-Konzern jahrelang Rekorde erzielt.

BERND PISCHETSRIEDER (2002-2006): Ein Grund für seine überraschende Ablösung soll die zunehmende Distanz zu seinem einstigen Förderer, dem früheren VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech, gewesen sein.

FERDINAND PIECH (1993-2002): Er führte das angeschlagene Unternehmen mit drastischen Sparmaßnahmen und einer neuen Modellpolitik zurück in die Gewinnzone. Piech leitete den Wechsel zu seinem Nachfolger Bernd Pischetsrieder selbst mit ein und ging dann in den Aufsichtsrat.

CARL H. HAHN (1982-1992): Unter seiner Führung wurde VW zum größten europäischen Autobauer. Operative Verluste und hohe Produktionskosten sollen bei seiner vorzeitigen Ablösung eine Rolle gespielt haben.

TONI SCHMÜCKER (1975-1981): Die VW-Leitung gab er aus gesundheitlichen Gründen ab.

RUDOLF LEIDING (1971-1975): Er trat wegen eines dramatischen Nachfragerückgangs in der Autobranche sowie nach Differenzen mit dem Aufsichtsrat und dem Betriebsrat zurück.

KURT LOTZ (1968-1971): Nach Auseinandersetzungen über die Personalpolitik sowie die gewerkschaftliche und politische Mitbestimmung bei VW gab er das Amt vorzeitig auf.

HEINRICH NORDHOFF (1948-1968): Die Chefposition war ihm von der britischen Militärregierung übertragen worden. Vor Nordhoff hatte wenige Monate Hermann Münch das Unternehmen geleitet.

(dpa/apa/red)