Ergebnisse : Fahrzeuglogistiker Hödlmayr ist optimistisch - nur nicht für Österreich

Zehn bis zwölf Millionen Euro des Umsatzes kommen aus der Türkei, wo 84 Mitarbeiter beschäftigt werden. Ein Zug fährt wöchentlich von Schwertberg in die Hafenstadt Tekirdag mit Fahrzeugen für einen türkischen BMW-Importeur. Von ihm erhielt das Unternehmen einen Zuschlag für die Lieferung von rund 9.000 Autos. In Bulgarien wird heuer ein Standort eröffnet, es gebe bereits drei Mitarbeiter und 15 Lkw. Auch in Georgien wurde eine Firma mit neun Lkw gegründet. Weitere Länder seien momentan nicht interessant.

Österreich als Verlierer

Das Unternehmen habe gegenüber dem Vorjahr 150 neue Arbeitsplätze geschaffen, die Beschäftigten in Österreich blieben mit 350 aber gleich. "Die Lohnnebenkosten passen nicht in Österreich", erklärte der Vorstand Johannes Hödlmayr. Insgesamt operiert Hödlmayr mit 1.600 Mitarbeitern in 16 Ländern. "Das Know-how und die Entwicklung des Unternehmens geschieht in Schwertberg." Das solle auch so bleiben.

Österreich zähle in Europa zu den Verlierern, rangiere bei der Auto-Konjunktur unter den schlechtesten Ländern in der EU. Der Verkauf sei um fünf Prozent zurückgegangen. "Ich bin optimistisch, dass die Wirtschaft wieder kommt, aber nicht optimistisch, was Österreich angeht", sagte Hödlmayr. Es brauche eine gute Ausbildung und vernünftige Rahmenbedingungen. Die Firma war Mit-Initiator und -Financier für das Europagymnasium Baumgartenberg, das heuer sein 20-jähriges Jubiläum feiert.

Logistik-Lösungen fehlen

Nach Jahren der Stagnation ziehe die Auto-Konjunktur wieder an, doch die nötigen Logistik-Lösungen am Markt würden nach der Krise fehlen. Den bestehenden Kapazitätsengpass in Europa könne man nur in Partnerschaft mit den großen Herstellern mit fairen Konditionen schließen. Man sei bereit zu investieren, aber dazu brauche es längerfristige Verträge. Hödlmayr will sein Leistungsspektrum vom reinen Transport hin zum Automotiv- und Mobilitätsexperten erweitern. In Österreich sei dies bereits geschehen, sukzessive sollen die internationalen Standorte folgen. Man nehme etwa den Gesundheitsaspekt auf und biete den Einbau spezieller Sitze an.

Das Unternehmen fungiert in sechs Werken "namhafter Automobil-Hersteller" als Releasing Agent, also Abfertigungsspediteur. Das entspricht einer Qualitätskontrolle für 980.000 Neufahrzeuge. 70 Prozent des Umsatzes kommen aus dem Transport, 30 Prozent werden mit "allem, was Technik ist" gemacht, so der Firmenchef. Hödlmayr betreibt 610 Fahrzeugspezialtransporter und 15 Ganzzug-Systeme. (apa)