Navigation : Europa will GPS verdrängen

Galileos Positionsdaten sollen künftig zum Beispiel von Navigationsgeräten in Autos benutzt werden. Allerdings hatte sich das Vorhaben von EU und Europäischer Weltraumorganisation Esa immer wieder verzögert. Denn ursprünglich sollte das milliardenschwere Prestigeprojekt bereits 2008 an den Start gehen. Wegen Streitigkeiten unter den Partnerländern gab es aber immer wieder Verzögerungen. "Wir haben erst ein Drittel der Arbeit geschafft, aber das ist das schwierigste Drittel", sagte der Esa-Programmchef Didier Faivre vor dem Start.

Nun sollen die in Bremen gebauten Satelliten Nummer 9 und 10 in der Galileo-Konstellation, die bis 2020 insgesamt 30 Satelliten umfassen soll, nach Angaben von Raketenbetreiber Arianespace in mehr als 23.000 Kilometer Höhe ausgesetzt worden sein. Anschließend übernahmen Experten im Bodenkontrollzentrum in Darmstadt die Steuerung der Satelliten.

Im vergangenen Jahr hatte eine Panne nach dem Start dafür gesorgt, dass zwei Galileo-Satelliten im falschen Orbit ausgesetzt wurden. Sie konnten später in eine günstigere Umlaufbahn navigiert werden. Beim letzten Start Ende März lief dann alles problemlos. In diesem Jahr sollen noch zwei weitere Satelliten folgen, 2016 ist ein Start einer Ariane-5-Rakete mit vier Satelliten geplant. Auch der Beginn erster Galileo-Dienste rückt damit näher, wie EU-Kommissions-Programmmanager Paul Flament sagte. Dies ist für 2016 angepeilt - noch stehe das letzte grüne Licht der Esa aber aus. (apa/dpa)