Korruptionsverdacht : Ermittlungen gegen Mirko Kovats in Belgien

Wie seit 2015 bekannt, ermittelt die belgische Justiz wegen vermuteter Bestechung unter anderem gegen eine französische Firma, die zum Konglomerat des Industriellen Mirko Kovats gehört hat. Am 5. September sei dazu in Belgien der Prozess mit einer ersten Anhörung gestartet, am 5. Dezember sei die nächste Verhandlung angesetzt, schreibt "News".

Unter den 19 verfolgten Personen befinde sich auch Kovats selber, der vom Geschäftsführer der Firma Inova-France belastet werde, schreibt "News" unter Berufung auf ein Rechtshilfeersuchen der belgischen Justiz und eine Bestätigung der Staatsanwaltschaft Lüttich.

Kovats: "Ein wirres Konvolut aus Aussagen"

Kovats wies auf Anfrage von "News" sämtliche Vorwürfe vehement zurück und kritisierte die Justiz in Belgien. Er teilte dem Nachrichtenmagazin mit, er habe schriftlich mehrmals Unterlagen angefordert, aber nichts erhalten.

Die Anklageschrift sei "ein wirres Konvolut aus Aussagen". Ihm, Kovats, seien "keinerlei schriftliche Beweise, die die an mich gerichteten Vorwürfe belegen", vorgelegt worden. "Ich hatte diese erst kürzlich wieder schriftlich angefordert und keine Antwort erhalten", so Kovats zu "News".

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Im Kern geht es in dem Verfahren um den Vorwurf, der belgische Politiker Alain Mathot habe im Zuge der Auftragserteilung für eine Müllverbrennungsanlage zwei Mio. Euro verlangt und erhalten. Mathot sei Bürgermeister im Großraum Lüttich und Parlamentsabgeordneter, seine Immunität wurde nicht aufgehoben. Den Zuschlag für den Auftrag im Wert von 140 Mio. Euro habe die Inova-France aus dem A-Tec-Konzern von Kovats erhalten. Firmenchef Philippe L. habe 2011 ein Geständnis abgelegt und dabei auch Kovats belastet, zitiert "News" aus dem Rechtshilfeersuchen.

Kovats hält dem laut "News" entgegen, dass ihm L. "praktisch nicht bekannt" gewesen sei. Er sei dem Manager lediglich zwei- oder dreimal bei Konzernveranstaltungen begegnet, habe jedoch selbst keinem Gremium der Inova-Gruppe angehört, erklärte Kovats: "Inova France war vier Ebenen unter meiner Vorstandsebene bei A-Tec, welche über 300 Konzerngesellschaften hatte", betonte der Unternehmer laut News bereits 2015 in einer Stellungnahme. (apa/red)