Österreich : Erleichterung nach erster Ganzjahresauktion für Strom aus Deutschland

Die mit Spannung erwartete erste Ganzjahresauktion für Stromlieferungen aus Deutschland nach Österreich hat für 2019 einen vergleichsweise geringen Preisaufschlag von 3,33 Euro pro Megawattstunde (MWh) ergeben. "Es hätte schlimmer kommen können", so E-Control-Experte Clemens Wagner-Bruschek zur APA. Der Aufschlag liege aber doch im letzten Erwartungsband von zweieinhalb bis vier Euro.

Der genannte Preis bezieht sich auf das finanzielle Hedginginstrument für Stromlieferungen aus Deutschland Richtung Österreich - und zwar auf das gesamte Kalenderjahr 2019. Die jüngsten, auch saisonalen Sondereffekte - wie die niedrige Wasserführung in unserm Land sowie die aktuell gravierenden AKW-Probleme in Belgien - würden in dieser Einschätzung für ein ganzes Jahr wegfallen.

Im Vergleich zu Preisdaten an der European Energy Exchange (EEX) liegt der Aufschlag von 3,33 Euro relativ nahe an den dort in den letzten Monaten beobachteten Werten von 3,2 bis 4,5 Euro pro MWh. Am gestrigen Dienstag seien es 3,2 Euro gewesen, sagte der stellvertretende Leiter der Volkswirtschaftsabteilung der Regulierungsbehörde E-Control am Nachmittag.

Die Aufschläge aus der letzten Monatsauktion im November, für Lieferungen in diesem Dezember, seien mit 3,82 Euro/MWh nur rund einen halben Euro höher gewesen. Für November hatte der Hedging-Aufschlag noch 5,75 Euro betragen, für Oktober 0,88 Euro - damals habe der Stromhandel die Situation nach der Preiszonentrennung per 1.10. vielleicht aber noch nicht realistisch eingeschätzt, hatte es dazu früher aus der E-Control geheißen. Die nächste Monatsauktion - für Lieferungen im Jänner - findet am 13. Dezember statt.

Bei der Jahresauktion, die diesen Mittwoch bis 14 Uhr gelaufen ist, wurden von den 4,9 Gigawatt (4.900 MW) Übertragungskapazität an der Grenze für rund 60 Prozent oder 2.940 MW angeboten. Durchgeführt wurde die Versteigerung über eine Auktions-Einrichtung von Übertragungsnetzbetreibern. Die restliche Kapazität von 2 GW werde dann in den jeweiligen Monatsauktionen vermarktet. Die gesamte Übertragungsmöglichkeit an der deutsch-österreichischen Grenze liegen bei 11 GW, knapp die Hälfte davon wird langfristig vergeben. (apa/red)