Erdgas-Fund : Eni rechnet in Ägypten mit weiteren Funden

Enis Ziel sei es, bereits 2017 mit der Förderung zu beginnen. Die Gesamtkosten für die Entwicklung des Gasfeldes dürften unter zehn Milliarden Euro betragen. "Es ist allerdings noch verfrüht, Zahlen zu den Investitionen zu geben", meinte Descalzi. Eni werde allein die Gasfelder nutzen. Die Förderung dürfte bei 80 Millionen Kubikmeter pro Tag liegen, das seien 35 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Ägypten konsumiere derzeit 45 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Descalzi zeigte sich überzeugt, dass sich das Feld sogar als eines der größten Vorkommen weltweit erweisen und dazu beitragen könnte, Ägyptens Energiebedarf auf Jahrzehnte hin zu decken.

Wegen des steigenden Verbrauchs ist Ägypten in den vergangenen Jahren zum Energie-Importeur geworden, während es früher Öl und Erdgas ins Ausland verkaufen konnte. Engpässe führen immer wieder zu Stromausfällen, die mitunter politische Unruhen auslösen. Zudem hat der staatliche Gasversorger Egas seine Lieferungen an die Industrie gedrosselt, was zeitweilig zu Produktionsausfällen führte.

Eni ist seit mehr als 60 Jahren in Ägypten aktiv und vereinbarte im Juni mit der Regierung in Kairo ein milliardenschweres Fördergeschäft. Seit Descalzi im vergangenen Jahr bei Eni das Ruder übernommen hat, konzentriert sich der Konzern wieder verstärkt auf die Erkundung von Öl- und Gasfeldern. Dies darf Eni nach dem neuen Gasfördervertrag mit Ägypten nicht nur im Mittelmeer, sondern auch auf dem Sinai, im Golf von Suez und in Teilen des Nil-Deltas. Eni ist nicht nur in der Energieproduktion tätig, sondern betreibt auch Tankstellen der Marke Agip. (apa)