Energieversorger : Energieriese RWE findet keine Geldgeber

Dem deutschen Energiekonzern RWE fehlen Finanziers für seine Investitionen. "Wir brauchen Geld für Wachstum. Zur Zeit kriegen wir das nicht", sagte Vorstandschef Peter Terium der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Dafür macht Terium die Verunsicherung durch die Politik verantwortlich: "Ein amerikanischer Investor, der heute einen Euro in RWE steckt, hat keine Sicherheit, dass dieses Geld tatsächlich in Wachstum fließt oder die Politik die Rahmenbedingungen so verändert, dass der Euro woanders hingehen muss."

RWE stehe dennoch auf einem soliden Fundament und habe keinen Zeitdruck. "Das Unternehmen ist durchfinanziert. Die Liquidität bis zum Ende der Dekade ist gesichert", betonte der Konzernchef.

Ein Verkauf der 25-Prozent-Beteiligung am Stromnetzbetreiber Amprion stehe nicht auf der Tagesordnung, eine Trennung von der Atomgesellschaft Urenco dagegen schon. Allerdings verzögere sich die Veräußerung wegen der Diskussion um die Atom-Rückstellungen, sagte Terium. Für seinen Urenco-Anteil könne RWE mit einem Erlös von rund einer Milliarde Euro rechnen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise.

Die Gespräche über die Kapitalbeteiligung eines arabischen Investors brach RWE nach dem starken Kursverfall seiner Aktie im September ab. "Ich möchte aber nicht ausschließen, dass das Thema Kapitalerhöhung noch mal auf die Agenda kommt", zitierte die Zeitung den RWE-Chef. (dpa/apa)