Energiepreise : Energiepreise für Haushalte auf dem tiefsten Stand seit 2009
Die Energieausgaben der Haushalte sind 2015 erneut gesunken und haben den niedrigsten Wert seit 2009 erreicht. Durchschnittlich wurden laut Österreichischer Energieagentur 2.712 Euro ausgegeben, um 0,7 Prozent weniger als 2014 mit 2.731 Euro. Gesunken sind vor allem die Ausgaben für Mobilität. Mehr ausgegeben wurde fürs Heizen. Die Energiepreise fielen im Jahresdurchschnitt um 7,3 Prozent.
Sprit bleibt der größte Posten
Am meisten gaben die Haushalte 2015 mit 1.019 Euro für Mobilität aus, um 8,3 Prozent weniger als im Jahr davor mit 1.111 Euro. Das entsprach einem Anteil von 37,6 Prozent an den Gesamtausgaben, verglichen mit 40,7 Prozent im Jahr 2014. Gründe für den Rückgang in der Kategorie Mobilität seien vor allem die starken Preisrückgänge von Superbenzin und Diesel ab der zweiten Jahreshälfte sowie ein stagnierender Verbrauch. Diesel war im Jahresdurchschnitt um 13,8 Prozent billiger als im Jahr davor, Eurosuper um 10,9 Prozent.
Die Ausgaben fürs Heizen stiegen um 7,6 Prozent von durchschnittlich 867 auf 932 Euro. Zurückzuführen sei dies auf einen kälteren Winter und zum Teil höhere Preise vor allem für Brennholz und Fernwärme, so die Energieagentur. Heizöl verbilligte sich um ein Fünftel. Leicht gesunken ist der Preis für Erdgas. Billiger waren auch Pellets. Die Zahl der Heizgradtage sei im Vorjahr um 11,6 Prozent gestiegen, verglichen mit einem Rückgang um 19,2 Prozent im Jahr 2014. Der Anteil der Heizausgaben erhöhte sich von 31,7 auf 34,4 Prozent.
Die Stromkosten blieben im Vorjahr mit 761 Euro (nach 754 Euro 2014) relativ stabil. Der Anteil an den Gesamtkosten betrug 28,1 Prozent, nach 27,6 Prozent.
Energiepreisindex EPI um 7,3 Prozent gesunken
Insgesamt betrugen die Energieausgaben aller österreichischen Haushalte im Vorjahr 10,35 Mrd. Euro. Der von der Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) sank im Jahresdurchschnitt 2015 gegenüber 2014 um 7,3 Prozent. Ab der zweiten Jahreshälfte ging die Haushaltsenergiepreise stark zurück, der Energiepreisindex erreichte im Dezember 2015 den niedrigsten Wert seit Juli 2010. 2014 hatte der EPI um 2 Prozent nachgegeben. Der Verbraucherpreisindex stieg im Vorjahr 0,9 Prozent, bereinigt um energierelevante Positionen hätte der Anstieg 1,7 Prozent betragen.
Den stärksten Preisrückgang gab es im Vorjahr bei Heizöl Extra Leicht mit minus 20 Prozent, was im Jahresvergleich die stärkste Reduktion seit 2009 war. Die Treibstoffpreise sanken 2015 im Durchschnitt um 12,6 Prozent. Die Preise für Diesel (minus 13,8 Prozent) und Superbenzin (minus 10,9 Prozent) erreichten Ende 2015 den niedrigsten Stand seit Februar 2010.
Der Gaspreis sank um 0,5 Prozent. Fernwärme verteuerte sich um 3,1 Prozent. Feste Brennstoffe wurden um 1,1 Prozent teurer. Das war der schwächste Preisanstieg seit 2008. Dabei verteuerte sich Brennholz um 2,2 Prozent. Holzpellets wurden um 4,8 Prozent billiger, Holzbriketts um 3 Prozent.
Strom verteuerte sich um 0,5 Prozent, wobei sich die einzelnen Preiskomponenten unterschiedlich entwickelten. Während es bei den Arbeitspreisen einen Rückgang um durchschnittlich 4,4 Prozent gegeben habe, seien diese Einsparungen durch Erhöhungen der nicht-energierelevanten Komponenten (u.a. Ökostrompauschale) überwiegend wettgemacht worden, so die Energieagentur. (apa/red)