Stromnetz-Ausbau : Energie AG OÖ investiert heuer 211,6 Millionen Euro

203,1 Millionen Euro der Gesamtinvestitionen gehen in Sachanlagen, der Rest von 8,5 Millionen Euro wird für Finanzinvestitionen aufgewendet. Es handelt sich unter anderem um Darlehen für Kommunen im Bereich der Wasserversorgung sowie um einen Eigenkapitalzuschuss in ein Joint Venture mit der Energie Ried - ein Geothermieprojekt, das ab Herbst die ersten Kunden mit Fernwärme versorgen soll. Von den für den Bereich Energie vorgesehenen 152,6 Millionen Euro werden über 18 Millionen für mehr Strom aus Wasserkraft ausgegeben. Die EAG wird bald ihr 40. Kraftwerk in Betrieb nehmen. In Bau ist das Kraftwerk Kleinarl in Salzburg sowie ein Ersatz für die aus dem Jahr 1916 stammende Anlage an der Traun in Stadl Paura. Ebenfalls im Entstehen ist das Pumpspeicherkraftwerk "Reißeck II" in Kärnten, an dem sich der oberösterreichische Infrastrukturkonzern beteiligt hat. Für weitere Projekte - unter anderem ein neues Gas- und Dampfkraftwerk der 400-MW-Klasse um 150 Mio. Euro in Riedersbach als Ersatz für einen Kohleblock - werden soeben die Genehmigungen eingeholt. Wenn im oberösterreichischen "Masterplan Wind" mögliche Standorte ausfindig gemacht werden, will das Unternehmen dort Messungen der Windpotenziale einleiten. 60 Mio. Euro fließen in den Ausbau und die Modernisierung des Stromnetzes, das damit auch für die Einspeisung und Verteilung von Energie aus Wind- und dezentralen privaten Photovoltaik-Anlagen geeignet gemacht werden soll. Auch die flächendeckende Installation von "intelligenten Stromzählern" (Smart Meter) soll fortgesetzt werden. Im Geschäftsfeld Erdgas sei man am Speicher "7 fields" beteiligt sowie nach wie vor bei der Tauerngasleitung "voll dabei", erklärte Windtner. Für den Bereich Entsorgung werden 41,5 Millionen Euro ausgegeben, unter anderem im Fuhrpark für den Ausbau eines Bord-Computersystems zur automatischen Mengenerfassung und Abrechnung auf den Sammelfahrzeugen und zur Optimierung der Schlackeaufbereitung bei der Müllverbrennung. Dabei soll es möglich werden, Eisen und Nichteisenmetalle zur weiteren Verwertung herauszufiltern. In die Wassersparte gehen 9 Mio. Euro, die vor allem für den Ausbau von Qualität und Sicherheit in der Versorgung verwendet werden sollen. Die EAG hat den Gipfel ihrer Investitionen im Geschäftsjahr 2007/2008 mit 428 Millionen Euro gehabt. In den Jahren danach waren es 311, 207 und zuletzt 185 Millionen Euro. Bei der aktuellen Summe werde es voraussichtlich in den kommenden Jahren bleiben. Man bewege sich zwischen den Leitplanken des Ratings, auf das ein hoher Verschuldungsgrad negativ wirke, und der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Der Konzern verweist darauf, dass er als eines der wenigen Infrastrukturunternehmen zuletzt seine Bonitätsstufe "A" erhalten und sein Outlook von "Negative" wieder auf "Stable" angehoben wurde. Er hat inzwischen begonnen, selbst ein Rating seiner Partner, darunter die Banken, vorzunehmen und diese entsprechend auszuwählen. (APA/red)