Elektroindustrie : Elektroindustrie hat neue Lohnrunde gestartet

Die Elektro- und Elektronikindustrie hat ihre Kollektivvertragsverhandlungen gestartet und damit die Frühjahrslohnrunde eingeläutet. Im Vorjahr gab es um 2 Prozent mehr Lohn und Gehalt, bei einer Inflationsrate über zwölf Monate von 1,7 Prozent. Die heurige Teuerungsrate liegt bei 0,9 Prozent, die Abschlüsse anderer Branchen lagen zuletzt bei plus 1,3 bis 1,5 Prozent.

Der Abschluss gilt für gut 50.000 Mitarbeiter. Aktuell beträgt der Mindestlohn in der Elektroindustrie bei 1.700 Euro, was deutlich über dem Mindesteinkommen im Handel und Tourismus liegt. Die Elektrobranche war in den vergangenen Jahren ein Vorreiter bei der flexiblen Arbeitszeit, mittlerweile haben auch andere Branchen die sogenannte "Freizeitoption" eingeführt. Bei dieser Option kann mittels Betriebsvereinbarung auf eine KV-Erhöhung verzichtet werden, dafür gibt es mehr Freizeit. Ursprünglich vor allem für Älterer Mitarbeiter gedacht, erfreut sich das Modell auch bei Jungen großer Beliebtheit.

Zwei Verhandlungsrunden im Vorjahr

Im vergangenen Jahr waren nur zwei Verhandlungsrunden für eine KV-Einigung erforderlich, und auch heuer könnte es schnell gehen, meint Lothar Roitner, Geschäftsführer des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). Man habe sich mittlerweile darauf geeinigt, dass als Verhandlungsbasis die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate herangezogen werde und auch bei der Arbeitszeitflexibilisierung habe man mit dem Sozialpartner ein gutes Auskommen, so Roitner im Gespräch mit der APA. Handlungsbedarf sieht er allerdings bei der Politik, die bei der Arbeitszeit ein zu enges Korsett anlegen würde.

Branche konnte 2015 leicht zulegen

Die Branche habe im Vorjahr gegenüber 2014 leicht zulegen können, damit sei 2015 wieder das Niveau aus dem Jahr 2008 erreicht worden, also kurz bevor die Finanzkrise die Märkte weltweit erschüttert. Heuer bekäme die Branche das nachlassende Wirtschaftswachstum in Asien zu spüren, immerhin würde 80 Prozent des Geschäftes im Export erwirtschaftet.

Die Gewerkschaften Pro-Ge und Gpa haben gestern schon einmal einen "ordentlichen Reallohn und -gehaltszuwachs" für die Beschäftigten gefordert. (apa/red)