Energieversorgung : „Ein richtig österreichisches Ingenieurprojekt“

Spezialisten von Grid Singularity und von Fronius waren sehr viel unterwegs zwischen Froniusplatz 1 im Herzen von Wels und Margareten im Herzen von Wien.

Irgendwo auf diesem Weg hat die Zukunft der Stromversorgung für Endverbraucher begonnen. Fronius, der oberösterreichische Hersteller von Solarsystemen und Batterien, hat dort gemeinsam mit dem Wiener Start-up Grid Singularity und der Abteilung Energieplanung der Gemeinde Wien eine Lösung entwickelt, die ähnlichen Projekten weltweit einiges voraus hat: Die Blockchain-Plattform Ethereum, die nicht auf herkömmlichen Bitcoin-Modellen besteht und damit weitaus schneller und flexibler zu betreiben ist, vernetzt die Bewohner des Mehrparteienhauses. Und lässt sie in gemeinsamen Kauf- und Verkaufsprozessen den Strom aus der Photovoltaik-Anlage am Hausdach nutzen.

Für Ewald Hesses Grid Singularity ist das Projekt eine der ersten marktreifen Anwendungen, die gemeinsam mit der Industrie entstanden sind. Die Lösung ist hochskalierbar: Von einem Haus über mehrere Straßenzüge bis zum Stromhandel zwischen Ländern verspricht die Handelsplattform Trading und Clearing der Kauf- und Verkaufskontrakte in Echtzeit.

„Es ging darum, an den Schnittstellen zu testen, ob es funktioniert“, sagt Erwin Smole, Mitgründer von Grid Singularity. Die Zusammenarbeit mit Fronius lobt er in den höchsten Tönen: „Ein richtiges österreichisches Ingenieurprojekt – das zeigt, wie schnell es gehen kann, wenn man will.“

Auch Fronius betritt Neuland: Den Oberösterreichern ist es darum gegangen, konkrete Anwendungen mit einer Blockchain auszuloten.

„Diese Art des Stromhandels wird dafür sorgen, dass wir künftig Strom fürs Elektroauto von zufällig nächststehenden Photovoltaik-Anlagen laden können. Um die Abrechnung kümmert sich die Blockchain – als zentrales, sicheres und nachvollziehbares Register“, sagt Petra Ledermüller, Managerin im Bereich Solarenergie bei Fronius.