Debatte : Eder in der Kritik: Voest-BR Schaller wirft ihm Panikmache vor

Der Voestalpine-Konzernbetriebsratsvorsitzende Hans-Karl Schaller wirft Generaldirektor Wolfgang Eder im Zusammenhang mit der Standortdebatte Panikmache vor und fordert ihn auf, diese zu beenden. Sie führe zu einer Verunsicherung der Belegschaft, heißt es in einer Presseaussendung.

Eder hatte am vergangenen Montag erklärt, ein wesentlicher Punkt für die Standortstrategie des börsennotierten Unternehmens sei die Klima- bzw. Energiepolitik der EU. Unter Hinweis darauf, dass man in Linz bei zwei von drei und in Donawitz bei beiden Hochöfen in zehn Jahren an das Ende des Lebens komme, kündigte er an, dass bis 2019/20 eine Entscheidung über den weiteren Verbleib fallen müsse.

Eder "nicht konstruktiv"

Der Betriebsrat, der grundsätzlich hinter Eders Argumentation steht, reagierte nun aber mit einer scharf formulierten Aussendung: "Ein monotones Wiederholen von Absiedlungsandrohungen trägt jedoch nichts Konstruktives zur Standortsicherung bei, sondern führt zu einer spürbaren und massiven Verunsicherung der Belegschaft und künftiger Mitarbeiter".

Gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten (Donnerstag-Ausgabe) schilderte er: "Am Wirtshaustisch heißt es: Euch Voestler gibt's eh nicht mehr lange. Eltern wollen ihre Kinder nicht mehr als Lehrlinge in die Voest schicken, dabei brauchen wir Facharbeiter, wenn wir auch in den nächsten Jahrzehnten vorne bleiben wollen. Heute hat mich ein Kollege aufgefordert, einen Sozialplan zu verhandeln, wenn die Voest eh in ein paar Jahren zusperrt. Das hat mir den Rest gegeben."

Erwartungen liegen höher

Der Konzertbetriebsrat stellte fest, er erwarte sich mehr von einem hoch dotierten Generaldirektor als "öffentliches Wehklagen und Drohungen" und pochte auf das Mitspracherecht der Belegschaft: "Entscheidungen trifft er nicht alleine". (APA)

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