Klimawandel : Eckdaten zum deutschen Klimapaket: Sprit, Bahn, Strom, Energie

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© Peter Martens

Der Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern hat sich in Deutschland am Mittwochmittag abschließend über wichtige Bestandteile des Klimapakets der Regierung verständigt. Demnach startet der CO2-Preis für Brennstoffe Anfang 2021 mit 25 Euro pro Tonne und steigt bis 2025 auf 55 Euro. Gleichzeitig ist der Weg für Preissenkungen bei der Bahn frei. Wo wird es für Verbraucher günstiger, wo teurer?

GÜNSTIGERE BAHNTICKETS

Eins steht schon länger fest: Vom Klimapaket profitieren besonders Bahnfahrer. Es sieht eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Fernverkehrstickets von 13 auf sieben Prozent vor. Wenn die Änderung zum Jahreswechsel umgesetzt wird, senkt die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben ihre Ticketpreise im Fernverkehr zum 1. Jänner um rund zehn Prozent.

AUTOFAHRER WERDEN FÜR SPRITPREISE ENTSCHÄDIGT

Für Autofahrer steigen dagegen die Kosten - zumindest an der Zapfsäule. Steigt der CO2-Preis um fünf Euro, wird das Tanken im Schnitt rund 1,5 Cent pro Liter teurer. Für 2021 bedeutet das: Kraftstoff wird um schätzungsweise 7,5 Cent teurer, Diesel verteuert sich dabei etwas stärker als Benzin.

Als Ausgleich steigt die Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer 2021 zunächst von 30 auf 35 Cent. Für die Jahre 2024 bis 2026 soll sie dann 38 Cent betragen. Geringverdienende Pendler, die keine oder kaum Steuern zahlen und darum auch nicht von der Pauschale profitieren, sollen nach dem Willen der Regierung eine sogenannte Mobilitätsprämie bekommen. Sie beträgt 14 Prozent der Pendlerpauschale, 2021 also 4,9 Cent.

HÖHERE HEIZKOSTEN

Der CO2-Preis spiegelt sich auch in den Kosten für Öl- und Gasheizungen wieder. Nach Berechnungen von Vergleichsportalen steigen die Kosten bei einem Heizenergieverbrauch von jährlich 5.000 Kilowattstunden für eine Gasheizung im Jahr 2021 um rund 30 Euro. Wer entsprechend mit Öl heizt, braucht etwa 500 Liter Heizöl und zahlt rund 40 Euro im Jahr mehr. Laut Stromspiegel 2019 entsprechen diese Werte in etwa dem durchschnittlichen Verbrauch eines Haushalts mit vier Personen.

Wer die Mehrkosten gering halten will, kann außerdem ab dem kommenden Jahr staatlich gefördert in die energetische Gebäudesanierung investieren, zum Beispiel in Wärmedämmung oder die Modernisierung der Heizungsanlage. Dabei können unter bestimmten Voraussetzungen 20 Prozent der Aufwendungen von der Steuer abgesetzt werden.

GERINGERER STROMPREIS

Angesichts steigender Heizkosten soll der Strompreis im Gegenzug sinken. Die zusätzlich anfallenden Einnahmen aus dem höheren CO2-Preis sollen vorwiegend für die Senkung der EEG-Umlage zur Ökostromförderung verwendet werden. Die Umlage beträgt 2020 knapp 6,8 Cent pro Kilowattstunde Strom.

Nach Angaben des Vergleichsportals Check24 könnte sie danach für Privathaushalte auf knapp 5,3 Cent sinken, bei einem Stromverbrauch von gut 4.000 Kilowattstunden ergebe das eine jährliche Ersparnis von rund 60 Euro. Die Höhe der EEG-Umlage für 2021 wird aber erst im kommenden Jahr festgelegt. (afp/apa/red)