Elektromobilität : E-Autos sind teilweise wirtschaftlicher als herkömmliche Pkw

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© APA/dpa/Julian Stratenschulte

Der Leaseplan Car Cost Index 2020 berechnet monatliche Unterhaltskosten für Autos in 18 europäischen Ländern. Dabei werden auch Treibstoff, Wertverlust, Steuern, Versicherung und Instandhaltung berücksichtigt. Der aktuelle Index zeigt dabei, dass mittelgroße Elektrofahrzeuge in den meisten untersuchten Ländern kostenmäßig bereits konkurrenzfähig mit klassischen Verbrennern sind - so auch in Österreich. Hierzulande liegen die durchschnittlichen Kosten für E-Autos – noch ohne Berücksichtigung staatlicher Förderungen – bei 718 Euro.

Im Vorjahr lagen die Kosten noch bei 854 Euro. Österreich rangiert damit laut Leaseplan Car Cost Index im oberen Mittelfeld der günstigsten Länder für Elektromobilität. Im Vergleich dazu liegen die durchschnittlichen monatlichen Gesamtbetriebskosten für Benziner bei 685 Euro und für Dieselfahrzeuge bei 672 Euro. Die Fahrkosten für Elektrofahrzeuge sind also bereits ohne Berücksichtigung staatlicher Subventionen konkurrenzfähig zu klassischen Verbrennern. Bezieht man diese mit ein, so reduzieren sich die monatlichen Kosten auf rund 614 Euro, womit der Betrieb von E-Autos schon heute deutlich wirtschaftlicher ist als jener herkömmlicher Pkw. Mit der temporär verfügbaren Investitionsprämie reduzieren sich die Kosten sogar noch weiter. „Wichtig ist nun, auch die notwendige Ladeinfrastruktur weiter auszubauen, um diese positiven Entwicklungen nicht zu bremsen. Hier ist die österreichische Regierung gefragt, schnell zu handeln und so einen Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität für alle möglich zu machen“, sagt Leaseplan Österreich-Geschäftsführer Hessel Kaastra.

Europäischer Vergleich

Der Car Cost Index 2020 zeigt ähnliche Tendenzen in anderen europäischen Ländern. Um vergleichbar zu bleiben, sind in der allgemeinen Studie die unterschiedlichen steuerlichen Vorteile je Land nicht berücksichtigt, mit denen der Einsatz von Elektroautos gefördert wird.

Im Mittelklassesegment sind die Kosten von Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz und dem Vereinigten Königreich voll wettbewerbsfähig. In der Kompaktklasse wiederum sind Elektroautos im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz und dem Vereinigten Königreich voll wettbewerbsfähig.

Die gewichteten, durchschnittlichen Kosten für das Fahren eines Autos über alle Antriebsarten fallen in Europa sehr unterschiedlich aus und reichen von 491 Euro pro Monat in Ungarn bis 926 Euro pro Monat in der Schweiz. Österreich liegt mit 666 Euro im Mittelfeld. Das Fahren eines Verbrenners ist dabei in Norwegen am teuersten. Die Differenz zum günstigen Elektroauto ist dort im Vergleich zu allen anderen Ländern am größten. Ungarn ist das günstigste Land für Benziner, Griechenland das günstigste für Diesel.

Details zur Erhebung

Im Index 2020 werden alle Kosten über die ersten vier Jahre gemittelt und gehen von 30.000 km Fahrleistung pro Jahr aus. Im Rahmen des Index wird der Begriff „wettbewerbsfähige Kosten“ wie folgt definiert: Elektrofahrzeuge, die nicht mehr als fünf Prozent teurer sind als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor.