Übernahmen : Dürr ist auf Einkaufstour

Vor einem Jahr hat der Autozulieferer Dürr den Holzmaschinenspezialisten Homag übernommen und damit den ersten Markt jenseits der Autoindustrie erschlossen. Damit will Dürr nun weitermachen - schon letztes Jahr hatte der Zulieferer erklärt, dass "die Kriegskasse gut gefüllt" sei - 800 Millionen Euro habe Firmenchef Ralf Dieter zur Verfügung, um andere Maschinenbauer zu übernehmen, sagte er kurz nach der Homag-Übernahme.

Finanzchef Ralph Heuwing konkretisiert: "Weltmarktführer in einem Nischenmarkt des Maschinenbaus oder der Automatisierungstechnik - kein Sanierungsfall, aber Potenzial zur Ergebnisverbesserung", zitiert das Handelsblatt online den Finanzchef.

Einbußen durch Zukauf

Die Übernahme von Homag hatte Dürr dabei zum Jahresstart herbe Einbußen beim Gewinn eingebracht. Nach Steuern standen im ersten Quartal 17 Millionen Euro in den Büchern - das sind fast 42 Prozent weniger als im Jahr davor. Der Umsatz legte dank dank des Zukaufs indes deutlich zu - und stieg um knapp 59 Prozent auf fast 900 Millionen Euro.

Auch der Auftragsstand konnte sich nach dem ersten Quartal sehen lassen: Er markierte mit 2,73 Milliarden Euro ein Rekordniveau. Der Ausblick war jedoch zurückhaltender. Die Restrukturierung bei Homag wird Dürr am 1. Juli starten, der Umsatz des Holzmaschinenbauers soll bis Ende 2020 pro Jahr um mehr als fünf Prozent auf 1,25 Milliarden Euro zulegen.