Unternehmensergebnis : Drei: Mehr Gewinn bei weniger Umsatz

Der Umsatz ging um acht Prozent auf 686 Millionen Euro zurück. Im Gesamtmarkt sei der Preis pro Einheit um 35 Prozent gesunken, "Österreich bleibt ein Paradies für die Mobilfunk-Konsumenten", sagte Drei-Chef Jan Trionow am Donnerstag in Wien. Der Marktanteil gemessen an der Anzahl der SIM-Karten wurde nach eigenen Angaben um 1,7 Prozentpunkte auf rund 28 Prozent erhöht. "Rund um die 30, da werden wir schon landen können", sieht Drei-Chef Jan Trionow noch Wachstumspotenzial - vor allem im Prepaid-Bereich und in Business-Segment.

Rechnet man den Umsatz heraus, der mit dem Vertrieb subventionierter Handys gemacht wird - "Net Customer Service Revenue" -, dann gingen die Erlöse um fünf Prozent auf 564 Millionen Euro zurück. "Ein subventioniertes Endgerät, das wir verkaufen, ist de facto für uns eine Durchlaufposition, das ist nicht unser Geschäft", erklärte Trionow. Der Umsatzrückgang sei im Wesentlichen durch regulatorische Eingriffe bei den Terminierungsentgelten und beim Roaming verursacht worden. Weil es aber positive Synergieeffekte nach der Übernahme des früheren Mitbewerbers "Orange" gegeben habe, sei der Gewinn gestiegen.

Dass das Preisniveau steige, ist laut Trionow schlicht nicht wahr. Während die Mobilfunk-Nutzung Quartal um Quartal steige, würden die Umsätze umgekehrt proportional dazu sinken. Bei Drei sei der durchschnittliche Umsatz pro Kunde und Monat (ARPU) im Vorjahr um fünf Prozent auf 19,66 Euro gesunken.

Ein wichtiges Thema bleibt der Ausbau der Versorgung mit der schnellen Mobilfunktechnik LTE. "Bei LTE streben wir nichts weniger an als die Pole Position", lautet Trionows Ansage. Bis Jahresende habe man die Großräume aller großen Städte in Österreich mit LTE versorgt und damit einen Versorgungsgrad von 60 Prozent der Bevölkerung erreicht. Inzwischen habe man mit einer Abdeckung von 70 Prozent das größte LTE-Netz in Österreich. Ab Mitte 2015 werde man praktisch jeden Österreicher mit LTE versorgen können.

Von der Regulierungsbehörden erwartet sich Trionow, dass sie "Stolpersteine aus dem Weg räumen". Das gelte etwa beim Roaming, aber auch beim Konsumentenschutz, der in Österreich "überschießend" sei und lokale Betreiber gegenüber Anbietern im Internet benachteilige. Die geplante Abschaffung der Roaminggebühren führe dazu, dass man den Mobilfunkern "von heute auf morgen einen wesentlichen Umsatzstrang abschneidet". (apa)