US-Strategie : Donald Trump lässt Joe Kaeser kalt

Siemens ist im den USA gut aufgestellt: „"Wir müssen uns um Geschäfte nicht sorgen, weil wir einen Beitrag zur Beschäftigung leisten und im Übrigen auch 39 Prozent Steuern im Land zahlen", erklärte Kaeser gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Der Münchner Dax-Konzern habe in den Vereinigten Staaten 50.000 Mitarbeiter, 40 Fabriken und schreibe dort einen Umsatz von 21 Milliarden Euro. Es müsse abgewartet werden, was der Republikaner von seinen Ankündigungen im Wahlkampf umsetze. Für Siemens wäre es positiv, sollte Trump in die Infrastruktur und die Energieversorgung investieren. Siemens sei sowohl bei konventionellen Kohle- und Gaskraftwerken als auch im regenerativen Bereich mit Solaranlagen gut aufgestellt. Der Windkraft-Bereich braucht Kaeser also keine Sorgen zu machen.

Kaeser sagte zudem, die 17,5-prozentige Beteiligung an dem Lichttechnik-Konzern Osram sei nicht strategisch. Sie sollte das Management beim Umbau unterstützen. "Jetzt ist Osram selbst unterwegs mit einem klaren Profil. Deshalb ist die strategische Komponente des Schutzes nicht mehr so relevant." Der chinesische Halbleiterkonzern San'an Optoelectronics hat ein Auge auf Osram geworfen. Eine Übernahmeofferte steht aber noch aus. Vertreter der Osram-Belegschaft haben von Kaeser ein klares Bekenntnis gefordert, um die Unabhängigkeit der früheren Siemens-Tochter zu sichern. Der "FAZ" sagte Kaeser lediglich, China sei der größte Beleuchtungsmarkt. "Das sollte man nicht leichtfertig ignorieren."