Konjunktur : DIW: Gefahr einer tieferen Rezession in Deutschland nimmt ab

Die deutsche Wirtschaft könnte dem DIW-Institut ihre Talfahrt im laufenden Quartal beenden. "Die Wirtschaftsleistung dürfte dann in etwa stagnieren", heißt es in dem veröffentlichten Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Im zurückliegenden dritten Quartal hingegen sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit 0,2 Prozent das zweite Mal in Folge gesunken, womit Europas größte Volkswirtschaft in der Rezession stecken würde.

"Die anhaltende Schwäche der Industrie dürfte zuletzt immer mehr auch auf die Dienstleistungsbranchen ausgestrahlt haben", sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. "Im verarbeitenden Gewerbe ist die Beschäftigung sogar gesunken, das gab es schon lange nicht mehr." Allerdings stabilisierten sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen zuletzt wieder. "Ein Abrutschen in eine tiefere Rezession ist derzeit also weniger wahrscheinlich geworden", sagte Michelsen.

Die Lage bleibe aber fragil, da der Handelskonflikt zwischen den USA und China nicht nachhaltig gelöst sei. "Und auch das Brexit-Theater ist nicht beendet – sollte es doch noch zu einem ungeregelten Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der EU kommen, würde das die deutsche Wirtschaft zu spüren bekommen", warnte Michelsen. (reuters/apa/red)