Maschinenbau : Diebold will Wincor Nixdorf schlucken

Der US-Hersteller Diebold - Nummer zwei der Branche - will den deutschen Konkurrenten Wincor Nixdorf übernehmen, wie Wincor Nixdorf in Paderborn mitteilte. Die US-Amerikaner bieten 38,98 Euro in bar sowie 0,434 Diebold-Anteile je Wincor-Nixdorf-Aktie. Damit werde eine Wincor-Nixdorf-Aktie laut Angebotsprospekt mit 52,50 Euro bewertet. Der tatsächliche Preis hängt vom aktuellen Diebold-Kurs sowie dem Euro-Dollar-Verhältnis ab.

Der Unternehmenswert inklusive Schulden liege damit bei 1,7 Mrd. Euro. Damit liegt die Größenordnung der Transaktion im Rahmen der Ankündigung von Mitte Oktober als die beiden Unternehmen die Übernahmegespräche publik gemacht hatten.

Der Vorstand von Wincor Nixdorf um Eckard Heidloff, der sich lange gegen den Verkauf gesträubt hatte, sowie der Aufsichtsrat unterstützen das Angebot. Damit die Übernahme zustande kommt, müssen 67,6 Prozent der Wincor-Anteilseigner ihre Papiere tauschen.

Diebold mit Sitz in North Canton (US-Bundesstaat Ohio) ist ein Hersteller von Hard- und Softwaresystemen für Selbstbedienungsautomaten. Die Firma stellt etwa Geldautomaten oder Scannerkassen her und hat rund 16.000 Beschäftigte.

Wincor Nixdorf gilt als weltweite Nummer drei der Branche. Das Paderborner Unternehmen hatte bereits ein Sanierungsprogramm gestartet. Dazu gehört auch ein Stellenabbau. Von rund 9.200 Arbeitsplätzen sollen rund 1.100 Jobs gestrichen werden, davon 500 in Deutschland, wie das Unternehmen im April bekanntgegeben hatte.

Mit dem Zusammenschluss kann die Digitalisierung in der Bankenbranche vorangetrieben werden, wie es zuvor in Konzernkreisen hieß. Wincor ist stark in Europa, Diebold in den USA. Allerdings agiert Diebold auch schon in Europa, es gibt also Überlappungen im Angebot. (dpa/reuters/apa)