Biotechnologie : Die Heimische Life-Science-Branche wächst rasant

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Im erstmals erfassten Forschungsbereich arbeiteten knapp 20.000 Personen in 55 Institutionen in den Lebenswissenschaften. Nun soll eine österreichische Life-Science-Strategie ausgearbeitet werden. "Während wir in anderen Bereichen aufgrund der internationalen Wachstumsschwäche kaum zulegen, verzeichnen die Biotechnologie-, Pharma- und Medizintechnologie-Unternehmen ein deutliches Umsatz- und Beschäftigungswachstum", erklärte Staatssekretär Harald Mahrer in einer Aussendung. Seit 2012 ist die Zahl der im Life-Science-Bereich tätigen Unternehmen um 100 auf 823 gewachsen (plus 14 Prozent), der Umsatz stieg um fast acht Prozent bzw. 1,4 Milliarden Euro, die Mitarbeiterzahl legte um drei Prozent bzw. 1.500 Personen zu.

Bei den Unternehmen entwickelten sich die Biotechnologie- und Pharmafirmen besonders dynamisch: Ihre Zahl stieg um knapp 17 Prozent auf 336. Sie beschäftigten 26.500 Personen (plus fünf Prozent gegenüber 2012) und erzielten einen Umsatz von 11,65 Milliarden Euro (plus 13 Prozent). Die Zahl der Unternehmen im Medizintechnik-Bereich wuchs um zwölf Prozent auf 487. Die Mitarbeiterzahl stieg dort aber nur marginal auf 25.180 (2012: 24.990), der Umsatz betrug 7,46 Milliarden Euro (2012: 7,4 Milliarden Euro).

Während in den Biotech- und Pharmafirmen mehr als zwei Drittel der Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) beschäftigt sind, sind es bei den Medizintechnik-Unternehmen nicht einmal ein Drittel. In Summe haben die Unternehmen im Vorjahr 917 Millionen Euro in F&E investiert. "Die starke wirtschaftliche Entwicklung der Life Sciences wird durch ein dichtes Netz von international renommierter Expertise in Forschung und Lehre unterstützt", heißt es in dem von der Austria Wirtschaftsservice (aws) im Auftrag des Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium erstellten Bericht. In diesem wurde erstmals der Forschungsbereich bei den Life Sciences analysiert.

2014 waren in 55 Forschungseinrichtungen (17 Unis, 13 Fachhochschulen und 25 außeruniversitäre Forschungsinstitute) knapp 20.000 Beschäftigte im Life-Science-Bereich tätig, mehr als die Hälfte davon (11.229) in der Forschung. Ihnen stand ein Gesamtbudget für Lebenswissenschaften in Höhe von 1,44 Milliarden Euro zur Verfügung - 386 Millionen Euro davon waren Drittmittel. Im Life-Science-Bereich gab es im Vorjahr knapp 60.000 Studenten und fast 8.000 Absolventen in diesen Disziplinen.

Zur Weiterentwicklung des Life-Science- und Medizinstandorts Österreich will das Ministerium nun eine Strategie ausarbeiten, die die gesamten Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette abbilden soll. In den von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG organisierten Strategieprozess sollen die Rektoren der relevanten Universitäten, die Chefs der Akademie der Wissenschaften und des Institute of Science and Technology (IST) Austria und Vertreter der Industrie eingebunden werden. (apa)