Luftfahrtindustrie : Die AUA sorgt sich um den „Premium-Status“

Die AUA kämpft um ihren so genannten Premium-Status innerhalb der Lufthansa-Gruppe: Wie die "Presse" schreibt, gibt es innerhalb der AUA Befürchtungen, dass die günstige AUA-Kostenstruktur letztlich dazu führen könnte, dass auch die österreichische Airline unter das Dach des Lufthansa-Billigablegers Eurowings kommt.

Den Premium-Status hätten nämlich nur Lufthansa und Swiss sicher, heißt es in dem Bericht. Sie beförderten die meisten Business-Class-Kunden, bedienten viel mehr lukrative Langstrecken.

Eurowings baut aus

Im Lufthansa-Konzern läuft zur Zeit die Integration der Brussels Airlines in die als Billig-Tochter gegründete Eurowings. Von der Expansion der Eurowings profitiert aktuell auch Österreich. Zu den drei Eurowings-Maschinen, die bereits von Wien fliegen, sollen drei weitere dazukommen. Eurowings, die auch ihren flugrechtlichen Sitz in Österreich hat, baut das Streckenangebot auch von Salzburg und Linz aus.

An der Frage, ob den Austrian Airlines durch Eurowings nicht Konkurrenz in den eigenen Reihen entsteht, würden sich die Geister scheiden, heißt es in dem Bericht. Airline-Chef Kay Kratky sehe die AUA als Premium-Anbieter positioniert, er führt u.a. den starken Ausbau der Langstrecken ins Treffen. Das Langstreckennetz wächst 2017 wieder. Basis für die - nach Jahren des Schrumpfens - wieder anstehende Expansion bei der AUA sei die günstige Kostenstruktur.

Spekulationen um die Expansionspolitik

Deutsche Medien haben zuletzt über die Expansionspolitik für die Lufthansa-Tochter Eurowings spekuliert. Mit Brussels Airlines und einem Teil von Air Berlin werde Eurowings - ursprünglich vor allem als Drohkulisse gegenüber den Piloten gedacht - bald auf eine Größe von 180 Flugzeugen wachsen, damit werde Eurowings auch im Weltmaßstab eine ziemlich große Fluggesellschaft sein, meint die "Süddeutsche Zeitung"; auf Dauer sei es für den Lufthansa-Konzern sogar überlebenswichtig, dass das Projekt Eurowings zu einem Erfolg wird. Davon sei Eurowings aber noch ein ganzes Stück entfernt: Bisher handle es sich dabei nur um ein Sammelsurium von verschiedenen Flugbetrieben, die nach außen unter einer Marke auftreten würden. Zwar seien Funktionen wie Strategie und Verkauf zentralisiert, aber operativ seien, so das Blatt, bisher kaum Einsparungen möglich: Viele Funktionen gebe es mehrfach, weil sie für jeden einzelnen Flugbetrieb nötig seien. (apa)