Energiewende : Deutschland: Grüne wollen Ökostromabgabe sehr stark senken

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Die deutschen Grünen wollen die EEG-Umlage drastisch kürzen, um die Kaufkraft in der Coronakrise zu erhöhen. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt stellte sich in der ARD hinter einen entsprechenden Vorstoß der beiden Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck, die zur Ankurbelung der Wirtschaft eine weitgehende Abschaffung der EEG-Umlage ins Gespräch gebracht hatten.

Eine Verringerung von 75 Prozent

"Zur Unterstützung von Selbstständigen, mittelständischen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern sollte die EEG-Umlage um fünf Cent je Kilowattstunde gesenkt werden", schrieben die Parteivorsitzenden in einem Gastbeitrag für die "FAS". Das würde einer Verringerung um rund 75 Prozent entsprechen. Der durchschnittliche Strompreis in Deutschland würde dafür um ungefähr ein Sechstel sinken.

Bei sinkenden Strompreisen würden Elektroautos, Wärmepumpen oder Wasserstoff-Anwendungen wirtschaftlicher. Das sei gut für den nötigen Innovationsschub, argumentieren die beiden Grünen-Politiker. Göring-Eckardt begrüßte, "dass wir auf diese Art und Weise auch die Kaufkraft stärken". Die Umlage muss von den Stromkunden bezahlt werden, die dann entlastet würden.

CSU hatte schon früher einen radikalen Abbau der Abgabe gefordert

Über die Belastung des Strompreises durch die EEG-Umlage, mit der der Ausbau der erneuerbaren Energien wie etwa Solar und Wind gefördert werden soll, wird seit Jahren gestritten. Die CDU hatte im September vergangenen Jahres die Streichung vorgeschlagen, die CSU hatte im Jänner einen radikalen Abbau gefordert. Das 2019 beschlossene Klimapaket der Bundesregierung sieht eine schrittweise Senkung der Umlage erst ab 2021 vor, wenn die staatlichen Einnahmen über den steigenden Mindestpreis für Emissionsrechte für jede Tonne CO2-Ausstoß anwachsen. (reuters/apa/red)

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