Karriere : Deutscher Minister: Frauenquoten-Einigung "historische Entscheidung"

Der deutsche Justizminister Heiko Maas (SPD) hat die Einigung auf eine Frauenquote für Führungspositionen in der Wirtschaft als "historische Entscheidung" bezeichnet. In Deutschland sei "jahrzehntelang" über die Quote diskutiert worden, sagte Maas am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". "Jetzt kommt sie und damit wird Deutschland auch ein Stück moderner werden."

Die Spitzen von Union und SPD hatten sich am Dienstagabend bei einem Koalitionsgipfel in Berlin darauf geeinigt, dass die etwa 100 börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen in Deutschland ab 2016 mindestens 30 Prozent weibliche Aufsichtsräte haben müssen. Sollten sie diese Quote nicht erreichen, müssen in dem Gremium Posten unbesetzt bleiben.

Weder Ausnahmen noch Härtefallklauseln

Die Union konnte sich mit ihrer Forderung nach Ausnahmen für bestimmte Branchen nicht durchsetzen. Es werde bei der Quote weder Ausnahmen noch Härtefallklauseln geben, betonte Maas. Anders als ursprünglich vorgesehen, würden allerdings die Arbeitgeber- und Arbeitnehmersitze zusammengezählt. Das sei aber "eigentlich egal".

Zur sogenannten "Sanktion des leeren Stuhls", wenn Firmen die Quote nicht erfüllen, sagte Maas, es werde "keinen einzigen leeren Stuhl geben, weil es überhaupt kein Problem geben wird", ausreichend qualifizierte Frauen für die Aufsichtsräte zu finden. "Die Geschichte, dass es nicht genug Frauen gibt, die können wirklich nur Leute erzählen, die geistig im letzten Jahrhundert hängen geblieben sind", sagte der Minister. (APA/AFP)