Baubranche : Deutsche Baubranche: Umsatzminus wegen Materialengpässen befürchtet

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© APA/dpa-Zentralbild/Julian Stähle

Wegen Lieferengpässe beim Material und stark steigender Preise fürchtet die deutsche Bauwirtschaft sinkende Umsätze. Noch halte man an der Schätzung fest, dass die Erlöse im Bauhauptgewerbe 2021 nominal stagnieren dürften, sagte der Präsident des Branchenverbands HDB, Peter Hübner, am Donnerstag beim Tag der Deutschen Bauindustrie. Bereinigt um steigende Preise entspräche dies einem Minus von etwa 2 Prozent.

Hübner betonte aber: "Sollten sich die Versorgungsprobleme mit Baumaterial nicht zügig lösen lassen, werden wir die Prognose überdenken müssen." Im Coronajahr 2020 machten die rund 79.000 Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 893.000 Beschäftigten nach Verbandsangaben 143 Milliarden Euro Umsatz und steigerten damit ihre Produktion um 5,8 Prozent. Die Bauindustrie sei in der Viruspandemie eine Konjunkturlokomotive, sagte Hübner. Allerdings seien die Aussichten ungewiss.

Preise steigen enorm an

Denn etwa bei Kunststoffen gebe es Lieferengpässe. "Im Stahl-, Holz- und natürlich auch Kunststoffbereich haben wir das Problem, dass die Preise durch die Decke gehen." Hier gebe es derzeit Anstiege von rund 40 Prozent. "Das tut nicht vielen, sondern allen Baubetrieben im Augenblick weh - vor allem weil wir nicht wissen, wie das weitergeht."

Deshalb sei es umso wichtiger, dass die öffentliche Hand weiter Geld in nötige Projekte stecke. Die Unternehmen bräuchten jetzt klare Signale, dass weiter investiert werde, und zwar auf allen Ebenen, sagte Hübner. Die Branche fürchtet, dass sich vor allem finanzschwache Kommunen wegen der Folgen der Coronakrise hier zurückhalten könnten. (apa)