Baubranche : Deutsche Baubranche kämpft weiter

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© dpa-Zentralbild/Soeren Stache

"Leere Lager, ein eingeschränktes Angebot und eine anhaltend hohe Nachfrage führen zur langfristigen Überstrapazierung der Rohstoffmärkte", sagt Danilo Zatta vom Beratungsunternehmen Horváth.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Peter Adrian, spricht von einem "großen Problem". Ein Überblick über die aktuell knappen Rohstoffe - und Antworten auf die Frage, bei welchen Produkten der Endverbraucher den Preisanstieg spüren könnte.

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Der Materialengpass auf deutschen Baustellen hat sich etwas abgemildert, die Lage bleibt jedoch angespannt. Das geht aus einer aktuellen Branchenumfrage des Ifo-Instituts hervor. 42,2 Prozent der Unternehmen im Hochbau litten demnach eigenen Angaben zufolge unter Materialknappheit. Das sind weniger als im Juli (48,8 Prozent) aber noch immer deutlich mehr als etwa im März (5,6 Prozent).

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Auch im Tiefbau hat sich die Lage den Angaben nach etwas entspannt: 31,4 Prozent der Betriebe gaben dort im August an, unter Lieferengpässen zu leiden - nach 33,9 Prozent im Vormonat.

"Die Flutkatastrophe im Juli hat aber örtlich neue Verwerfungen ausgelöst", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. Vor allem aus Nordrhein-Westfalen sei gemeldet worden, dass die Ereignisse den Materialmangel verschärfen: "Der Anteil der betroffenen Unternehmen dort liegt nun merklich über dem deutschen Durchschnitt."

Insgesamt bleibe die Versorgung der Firmen aber "sehr angespannt", sagte Leiss. Vor allem Dämmstoffe und Stahl blieben knapp und teuer. "Der Engpass treibt die Baupreise, insbesondere im Hochbau", sagte Leiss. Viele Unternehmen berichteten von Preissteigerungen, fast jede zweite Firma im Hochbau plane zudem bald weitere Erhöhungen.

Fachkräfte- und Rohstoffmangel weiterhin problematisch

Trotz sichtbarem Optimismus klagen auch österreichische Unternehmen verstärkt über den zunehmenden Fachkräftemangel. Drei von vier befragten Unternehmen finden keine geeigneten Bewerber für offene Stellen.

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Eine weitere Wachstumsbremse für die Branche ist der aktuelle Rohstoffmangel. Jedes zweite Unternehmen meldet hier eine spürbare Beeinträchtigung bei einem Großteil der Aufträge, die durch die Knappheit der Rohstoffe und die damit verbundenen Preissteigerungen entsteht. Fast jeder Betrieb (97 Prozent) rechnet hier mit Teuerungen entlang der ganzen Lieferkette. Knapp 70 Prozent gehen gleichzeitig von einer Verlangsamung der Produktionszeiten als Folge des Rohstoffmangels aus. (apa/red)