Strategie : Deutsche Bahn steht trotz vieler Probleme wieder gut da

Die krisengeplagte Deutsche Bahn hat ihren Betriebsgewinn dank ihres Sparkurses 2016 wieder steigern können und setzt nun auch bei den Führungskräften an. Diesen streicht der Konzern die individuellen Boni, damit die Führungskräfte stärker zusammen anpacken.

Seit Jänner zähle nur noch die Gemeinschaftsleistung bei der Bahn, individuelle Ziele seien aus dem Katalog der Erfolgsbeteiligung gestrichen, sagte Personalvorstand Ulrich Weber dem "Handelsblatt". Zudem gebe es eine neue Rotationsregel, so dass niemand länger als sieben Jahre "auf ein und demselben Posten" sitze.

Der Konzern wolle mit den neuen Regeln erreichen, dass sich jeder Mitarbeiter für das "Gesamtsystem Bahn" verantwortlich fühle. "Dem Kunden ist es egal, ob der Bahnmitarbeiter, den er trifft, für sein Anliegen zuständig ist."

Hunderte IT-Experten gesucht

Laut Weber stellt die Deutsche Bahn in diesem Jahr zudem 700 IT-Experten zusätzlich ein. Die Fachleute würden zum Beispiel in der Entwicklung und Fahrplanoptimierung gebraucht. Die Einstellungen seien Teil des Programms "Zukunft Bahn", mit dem der Konzern kundenfreundlicher werden wolle. Insgesamt investiert die Bahn nach Webers Aussagen 200 Mio. Euro in Technik, Qualitätsmaßnahmen und Personal. "Wir lassen es uns etwas kosten, dass unsere Mitarbeiter zufrieden sind", sagte Weber. Dann seien auch die Kunden zufriedener.

„Trendwende“

Bahn-Chef Rüdiger Grube sieht überhaupt eine „Trendwende“ im Unternehmen, nachdem die Bahn 2015 erstmals seit zwölf Jahren in die roten Zahlen gerutscht war. Der Konzern musste ein Minus von 1,311 Milliarden Euro hinnehmen. 2016 sei dagegen ein operatives Ergebnis von mehr als 1,8 Milliarden Euro erzielt worden. Konzernunterlagen zufolge wird das Ebit demnach sogar bei rund 1,9 Milliarden Euro und damit gut acht Prozent über dem Vorjahr liegen. Grube kündigte an, auch dieses Jahr solle der Betriebsgewinn steigen. Den Unterlagen zufolge sind 2,15 Milliarden Euro angepeilt.

Die Probleme des Konzerns liegen vor allem im Schienengüterverkehr, die Deutsche Bahn leidet aber auch unter dem angekündigten EU-Austritt Großbritanniens. Auf dem wichtigen Auslandsmarkt schlägt bereits jetzt der Wertverfall des Pfundes zum Euro zu Buche. Im Fernverkehr macht der Deutschen Bahn weiter die Konkurrenz der Fernbusse zu schaffen. Zwar sind die Züge dank zahlreicher Sonderangebote inzwischen wieder gut gefüllt, frühere Gewinnzahlen sind aber in weite Ferne gerückt. Um die Verschuldung zu begrenzen, erhält die Deutsche Bahn vom Eigentümer Bund einen Zuschuss von einer Milliarde Euro. Zudem werden ihr eigentlich bis 2020 vereinbarte Dividendenzahlungen an den Staat von 1,4 Milliarden Euro erlassen.

Die Deutsche Bahn kämpft seit Jahren mit Problemen im Schienengüterverkehr und leidet zudem unter dem angekündigten EU-Austritt Großbritanniens. Auf dem wichtigen Auslandsmarkt schlägt bereits jetzt der Wertverfall des Pfundes zum Euro zu Buche. Im Fernverkehr macht der Deutschen Bahn weiter die Konkurrenz der Fernbusse zu schaffen. Zwar sind die Züge dank zahlreicher Sonderangebote inzwischen wieder gut gefüllt, frühere Gewinnzahlen sind aber in weite Ferne gerückt. Um die Verschuldung zu begrenzen, erhält die Deutsche Bahn vom Eigentümer Bund einen Zuschuss von einer Milliarde Euro. Zudem werden ihr eigentlich bis 2020 vereinbarte Dividendenzahlungen an den Staat von 1,4 Mrd. Euro erlassen. (apa/afp/Reuters)