Metaller-KV : Der neue Metaller-KV 2020: Die wichtigsten Details

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© APA / dpa / Oliver Berg

Die Arbeitgeber boten eine einmalige Prämie in Höhe von 550 Euro für die 130.000 Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie. Die Gewerkschaft wollte keine Einmalprämie und forderte eine "nachhaltige" Erhöhung der Löhne und Gehälter. Nach historisch schnellen Verhandlungen einigten sich beide Seiten in der ersten Runde am Donnerstag auf ein Plus von 1,45 Prozent, exakt die Höhe der Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate.

Seit dem Sommer fanden Vorgespräche der Gewerkschaft und Arbeitgeber zu den Kollektivvertragsverhandlungen statt. Gestern, Mittwoch, wurden bereits die Details fixiert. Die Coronakrise hat beide Verhandlungspartner zu einem schnellen Abschluss bewogen. Im Vorjahr einigten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter nach fünf Runden auf eine gestaffelte Lohn- und Gehaltserhöhung zwischen 2,6 Prozent und 2,8 Prozent. Diesmal gilt das Plus von 1,45 Prozent ab November für alle Beschäftigten und Lehrlinge sowie für fast alle Zulagen in der Metalltechnischen Industrie.

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Seit 2012 verhandeln die sechs WKÖ-Fachverbände bzw. Berufsgruppen auf Wunsch der Arbeitgeber und gegen den Widerstand der Gewerkschaften die Kollektivverträge getrennt. Der Abschluss in der Metalltechnischen Industrie gilt als richtungsweisend und als Vorlage für die weiteren Kollektivverträge.

Im Rahmen des KV-Abschlusses der Metalltechnischen Industrie wurde auch eine freiwillige, steuerbefreite Coronaprämie von 150 Euro vereinbart. Der Fachverband empfiehlt seinen Unternehmen, denen es wirtschaftlich gut geht, die Prämie an die Mitarbeiter auszuschütten.

Mehr "Minusstunden" erlaubt

Bei Zeitkonten können Arbeitnehmer in der Metalltechnischen Industrie befristet bis Ende 2023 nun anstatt 120 insgesamt 180 Minusstunden ansammeln. Diese Maßnahme soll laut Gewerkschaft und Arbeitgeber helfen, um Arbeitsplätze zu sichern. Weitere Änderungen im Rahmenrecht gab es bei diesen Kollektivvertragsverhandlungen nicht. Über eine bezahlte Maskenpause aufgrund der Coronapandemie wurde nicht verhandelt. (apa/red)