Elektroindustrie : Der Boom er Smartphones ist wohl vorerst vorbei

Der japanische Elektronik-Riese Sony bekommt die geringere Nachfrage nach Kameramodulen für Smartphones zu spüren. Der Konzern verfehlte deswegen im Geschäftsjahr 2015/16 sein Ergebnisziel. Der Betriebsgewinn sei in den zwölf Monaten bis Ende März wohl lediglich bei umgerechnet 2,3 Mrd. Euro gelegen, teilt der Konzern mit.

Sony hat Gewinn nach Umstrukturierung innerhalb eines Jahres vervierfacht

Bisher war Sony von 2,6 Mrd. Euro ausgegangen. Analysten hatten sogar noch mehr vorausgesagt. Damit wäre der Gewinn aber immer noch mehr als viermal so hoch wie vor Jahresfrist.

Sony hat nach jahrelangen Schwierigkeiten seine Produktpalette deutlich verkleinert und setzt vermehrt auf Nischenmärkte wie Kameramodule für die Smartphones anderer Hersteller. Doch nun wird der Konzern von der nachlassenden Nachfrage nach den Internet-Handys eingeholt. Sony verbuchte eine Sonderabschreibung in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro auf das Kameramodul-Geschäft, was das Ergebnis belastete. Der vollständige Geschäftsbericht soll am 28. April vorgelegt werden.

Smartphone-Hersteller spüren die Flaute

Nach Einschätzung der Beratungsfirma Gartner ist die Ära mit zweistelligen Steigerungsraten bei Smartphones vorbei. Für das laufende Jahr sagten die Experten zuletzt mit sieben Prozent den bisher schwächsten Zuwachs voraus.

Auch viele andere Smartphone-Zulieferer haben das schon zu spüren bekommen. So schloss der Bildschirm-Hersteller Japan Display Produktionsstätten und bot den Mitarbeitern an, frühzeitig in Pension zu gehen. Insbesondere der Apple-Kassenschlager iPhone verkauft sich nicht mehr so gut. Apple drosselt deswegen seine Produktion und sagte für das erste Quartal den ersten Umsatzrückgang seit 13 Jahren vorher. Seine Geschäftszahlen will der US-Konzern Ende April vorlegen. (APA/Reuters)