Chemische Industrie : Das Werk von Evonik Para-Chemie in Gramatneusiedl muss 2017 schließen

Vom Aus für die Para-Chemie, einer Tochter des Evonik-Konzerns mit Sitz in Essen, haben die Gewerkschaften PRO-GE und und GPA-djp berichtet. Das sei ein herber Schlag für die etwa 160 Mitarbeiter und die Region um die Gemeinde im Bezirk Wien-Umgebung, betonten PRO-GE-Landessekretär Patrick Slacik und GPA-djp-Regionalgeschäftsführer Peter Stattmann.

Der Betriebsrat sei vergangene Woche über die Schließung des Werks informiert worden. Seit dieser Woche soll über einen Sozialplan verhandelt werden. Gefordert werde ein umfassendes Maßnahmenpaket, das den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werde und eine entsprechende soziale Abfederung garantiere, hielten die beiden Gewerkschafter fest.

Auch das Unternehmen sei "gefordert, Verantwortung zu tragen". Es bleibe zu hoffen, "dass der Evonik-Konzern zu seinem Wort steht und sich in den Verhandlungen zum Sozialplan kooperativ zeigt".

"Intensiver und weiter zunehmender Wettbewerb"

Die Evonik Industries AG teilte zuvor mit, es sei beabsichtigt, das Werk des Tochterunternehmens Evonik Para-Chemie GmbH in Gramatneusiedl per 31. Dezember 2017 zu schließen. "Dort sind derzeit gut 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt." Das Werk gehört zum Segment Evonik Performance Materials und produziert Kunststoffe, die in Anwendungen wie Fassadenverkleidung, Lichtkuppeln oder Möbelfronten Verwendung finden.

Hintergrund der Entscheidung ist laut Evonik "der intensive und weiter zunehmende Wettbewerb auf dem Markt für die Produkte der Evonik Para-Chemie. Dieser ist mit einem hohen Preisdruck verbunden und lässt einen nachhaltig wirtschaftlichen Betrieb des Werks Gramatneusiedl nicht mehr zu. Mögliche Alternativen zur Stilllegung des Betriebs wurden vor der Entscheidung ausgiebig geprüft". Die Schließung zum Jahresende 2017 sei die "einzige verbleibende Möglichkeit", erklärte Martin Krämer, Leiter des Geschäftsgebiets Acrylic Products, zu dem die Evonik Para-Chemie gehört.

Evonik wolle alle mitarbeiterbezogenen Maßnahmen mit den Arbeitnehmervertretern partnerschaftlich verhandeln. Derzeit geplant seien u.a. ein sachgerechter Sozialplan und die Unterstützung einer Arbeitsmarktstiftung, wurde in der Aussendung betont.

Zudem seien Maßnahmen für einen umweltgerechten Rückbau geplant, "so dass das Gelände (in Gramatneusiedl, Anm.) in Zukunft auch für nicht-industrielle Zwecke genutzt werden kann". (apa/red)