Maschinenbau : Coronavirus: Auch Palfinger hat Schwierigkeiten in China

Der börsennotierte Salzburger Hebevorrichtungs-Spezialist Palfinger ist in seinem chinesischen Produktionswerk in Rudong (bei Shanghai) noch immer durch die Reiseeinschränkungen wegen des Coronavirus beeinträchtigt. Von den an sich 480 Mitarbeitern an dem Joint-Venture-Standort darf knapp die Hälfte gar nicht von außerhalb nach Rudong zurückkehren, aktuell kann faktisch nicht produziert werden.

225 Menschen dürfen nicht ins Werk zurück

Vorgestern sei es seitens der chinesischen Behörden nur 130 Mitarbeitern erlaubt gewesen, in dem Werk zu arbeiten, weil sie bereits eine ausreichende Quarantäne hinter sich gebracht hätten. Allerdings dürften 225 Menschen, die sich in den Neujahrsferien außerhalb Rudongs befunden haben, weiterhin nicht zurückkehren, sagte der Chief Operating Officer (COO) von Palfinger, Martin Zehnder, beim Bilanzpressegespräch in Wien. Normalerweise gebe es täglich in der Früh ein "Produktionsmeeting", derartige Meetings seien derzeit aber untersagt - auch private Treffen nach der Arbeit -, daher kommuniziere man per App.

Derzeit dürfe bzw. könne man an dem Standort also nicht produzieren, zum Glück habe man voriges Jahr einiges vorproduziert, sagte Zehnder. Auch gebe es durch die behördlichen Einschränkungen einen Einfluss auf die Lieferketten. Auch bei Dritten sehe man Verspätungen bei Komponenten, gab Palfinger-CEO Andreas Klauser zu verstehen. Da sehe man in den nächsten drei bis sechs Monaten noch keine Verbesserung.

Verspätungen auch wegen Zulieferern

Durch das Rudong-Joint-Venture werde es heuer im ersten und zweiten Quartal eine geringere Profitabilität geben, sagte Finanzvorstand Felix Strohbichler. Das 50:50-Joint-Venture mit dem chinesischen Partner Sany ist bei Palfinger "at equity" konsolidiert, auch die Mitarbeiter sind nicht in den über 11.100 Beschäftigten des Gesamtkonzerns enthalten.

Rekordzahlen und eine Gewinnwarnung

Laut CEO Klauser ist die aktuelle Situation bei dem Werk in China mit ein Grund für die Gewinnwarnung, die Palfinger nach den guten Zahlen zum Rekordjahr 2019 nachgereicht hat. Die Profitabilität im ersten Quartal 2020 werde voraussichtlich deutlich unter dem hervorragenden Niveau des ersten Quartals 2019 liegen, hieß es darin. Dennoch erwarte man ein solides Geschäftsjahr 2020. Und auch die Zielsetzung, bis zum Jahr 2022 den Umsatz von im Vorjahr 1,75 Mrd. Euro organisch auf 2 Mrd. Euro sowie die EBIT-Marge und die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital (ROCE) auf je 10 Prozent im Schnitt über den Wirtschaftszyklus zu erhöhen, bleibe aufrecht. (apa/red)