Zulieferer : Continental erwartet sinkende Nachfrage nach Mechanik und Hydraulik

Angesichts des Wandels in der Autobranche will der Zulieferer Continental mehr Geld in Elektroantriebe und weniger in mechanische und hydraulische Komponenten investieren. Bis 2021 sollen zusätzlich 300 Millionen Euro in Elektroantriebe fließen, teilte der Konzern aus Hannover zur neuen Ausrichtung des Geschäftsfelds Powertrain mit.

Conti rechnet mit sinkender Nachfrage im Bereich Mechanik und Hydraulik

Da allmählich mit weniger Nachfrage nach Neuentwicklungen in Mechanik und Hydraulik zu rechnen sei, sollen dort die Investitionen schrittweise zurückgefahren werden, sagte Spartenchef Jose A. Avila.

Conti ist seit einiger Zeit unzufrieden mit der Gewinnentwicklung im Geschäftsfeld Powertrain, das knapp ein Fünftel zum Umsatz des Konzerns beisteuert. Deshalb setzte der Zulieferer eine neue Strategie für die Sparte auf.

"Das Geschäft mit Elektroantrieben werden wir konsequent auf Wachstum ausrichten", sagte Spartenchef Avila. In den vergangenen fünf Jahren sei dafür bereits insgesamt eine Milliarde Euro investiert worden. Im Geschäftsbereich Hybrid Electric Vehicle (HEV) zögen die Auftragseingänge bereits deutlich an.

"Bis 2020/2021 rechnen wir mit einem steigenden Umsatz von heute 130 Millionen Euro auf bis zu eine Milliarde Euro", sagte Avila. Bis 2025 solle ein zusätzliches Erlöspotenzial von zwei Milliarden Euro erschlossen werden.

Aktienhändler wollen mehr

An der Börse kam die mit Spannung erwartete neue Powertrain-Strategie nicht gut an, die Aktie von Conti gab im Aktienindex Dax deutlich nach. "Anleger sind enttäuscht, dass bei Powertrain ein großer Wurf wohl erst einmal ausbleibt", sagte ein Händler. Chris McNally vom Analysehaus Evercore ISI äußerte sich überrascht, dass Conti die Strategie für die Antriebssparte auf Wachstum in der nahen Zukunft ausrichte statt auf Restrukturierung, wie viele im Markt erwartet hätten. (reuters/apa/red)