Konjunktur : Chiphersteller schwächeln und bauen Stellen ab

Micron mit Sitz in Idaho ist in den USA der letzte große Hersteller von DRAM-Speicherchips. Für das vierte Quartal gab das Unternehmen einen Überschuss von nur noch 471 Millionen Dollar bekannt, der Umsatz fiel um fast 15 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. Die von der chinesischen Regierung gestützte Tsinghua Unigroup hat Interesse an einer Übernahme des Konzerns für 23 Milliarden Dollar signalisiert. Micro räumt jedoch Insidern zufolge dem Geschäft unter Hinweis auf Sicherheitsbedenken der US-Regierung keinerlei Erfolgsaussichten ein.

Restrukturierung und Stellenabbau

Advanced Micro Devices (AMD) wiederum streicht im Rahmen seiner Restrukturierung weltweit 500 Stellen. Das Unternehmen müsse aufgrund der schwachen Nachfrage die Kosten drücken, teilte der Intel-Rivale mit. Im dritten Quartal dürfte eine Sonderbelastung von 41 Millionen Dollar anfallen. Für 2016 erwartet das Unternehmen Einsparungen von rund 58 Millionen Dollar. Insgesamt beschäftigt AMD rund 9.700 Beschäftigte.

Das Unternehmen bekam in den vergangenen Jahren die Flaute auf dem PC-Markt und die starke Konkurrenz von Intel deutlich zu spüren. Das im kalifornischen Sunnyvale ansässige Unternehmen setzt nun verstärkt auf Prozessoren für Spielekonsolen.

Auch beim deutschen Chiphersteller Globalfoundries sollen om Dresdem bis zu 800 Stellen abgebaut werden. Das Werk müsse betriebswirtschaftlich arbeiten, begründete Geschäftsführer Rutger Wijburg die Personaleinsparungen. Die Personalkosten sollten deshalb um 20 Prozent gesenkt werden.

Globalfoundries unterhält Fabriken in Deutschland, Singapur und den USA. In der "Fab 1" in Dresden sind 3.700 Menschen beschäftigt. Das Werk ist mit einer Reinraumfläche von 52.000 Quadratmetern nach Angaben des Unternehmens das größte und modernste in Europa. Eigentümer von Globalfoundries ist der Staatsfonds des Golfemirats Abu Dhabi, Mubadala. Seit dem Einstieg 2009 wurden in Dresden rund fünf Milliarden US-Dollar investiert. (apa/Reuters/dpa)