Volvo-Konzernmutter : Chinesischer Autobauer Geely plant den Markteintritt in Europa
Neue Modelle treiben den Gewinn bei der chinesischen Volvo-Mutter Geely in die Höhe. Mit umgerechnet 686 Mio. Euro verdiente der Autohersteller nach eigenen Angaben in vergangenen Jahr mehr als doppelt so viel wie im Jahr davor und so viel wie seit acht Jahren nicht mehr. Für das laufende Jahr sagen Analysten einen weiteren Anstieg um mehr als ein Drittel voraus.
Nummer sieben auf dem chinesischen Markt
Vor allem günstigere Fahrzeuge kamen bei den Autokäufern gut an. Allein in China verkaufte Geely mit 766.000 Fahrzeugen 50 Prozent mehr als vor Jahresfrist und ist damit inzwischen die Nummer sieben auf dem weltweit größten Automarkt. 2017 solle diese Zahl bis auf eine Million steigen, es könnten bei günstigen Bedingungen am Markt aber auch mehr werden, sagte ein mit den Plänen vertrauter Geely-Manager.
Der chinesische Hersteller will zudem künftig Fahrzeuge unter seiner eigenen Marke in Europa und den USA verkaufen. Geely hatte Volvo vor sieben Jahren vom US-Autobauer Ford übernommen.
Wissen aus Europa, Geld aus China
Geely hat mit Managern aus Europa und Knowhow aus Schweden offenbar die perfekte Strategie gefunden. Die Technologie kommt von Volvo, die Finanzkraft aus der Heimat ermöglicht Expansionsschritte. Mit Volvo zusammen baut Geely auch an Elektroautos, die ersten Exemplare sind bereits auf der Straße.
Volvo ist für Geely nicht der einzige Lieferant von Kenntnissen und Produkten. Mit dem Schweizer Uhrenkonzern Swatch kooperieren die Chinesen in der Batteriefertigung.
In Großbritannien hat Geely noch vor der Übernahme von Volvo den Autobauer The London Taxi Company aufgekauft, der bis heute die legendären Londoner Taxis baut.
(red/reuters/apa)