Elektroindustrie : Chinesische Gruppe will die Mehrheit an Gorenje

Die chinesische Gruppe Hisense, die eine Übernahme des slowenischen Haushaltsgeräteherstellers Gorenje plant, hat schon vor Veröffentlichung des Übernahmeangebots fast ein Viertel der börsennotierten slowenischen Firma erworben, berichtete die Wirtschaftszeitung "Finance". In den letzten Tagen kaufte Hisense außerhalb der Börse bereits 22,6 Prozent der Gorenje-Aktien.

Ihren Anteil verkaufte u.a. die Weltbanktochter IFC (International Finance Corporation), bisher mit 11,8 Prozent zweitgrößter Aktionär von Gorenje. Auch rund die Hälfte von Treuhandkonten, auf denen die Gorenje-Aktien bei mehreren Banken gehalten wurden, ist dem Zeitungsbericht zufolge geleert worden.

Drei chinesische Firmen legen Gebote vor

Das Unternehmen Hisense Luxembourg Home Appliance aus der chinesischen Gruppe kündigte seine Übernahmeabsicht am 11. Mai offiziell an. Das Übernahmeangebot muss spätestens in 30 Tagen folgen. Hisense bietet 12 Euro pro Aktie - unter der Bedingung, mindestens 50 Prozent plus eine Aktie zu erwerben.

Dem angebotenen Übernahmepreis nach ist das gesamte slowenische Unternehmen rund 292 Mio. Euro wert. Der Wert der Gorenje-Aktie liegt derzeit an der Laibacher Börse bei 11,7 Euro, was einen Börsenwert von fast 286 Mio. Euro ausmacht. Zum Zeitpunkt, als Gorenje Hisense als strategischen Partner bekanntgegeben hatte, lag der Aktienwert bei 6,8 Euro.

Gorenje wählte Hisense zum strategischen Partnern unter drei asiatischen Unternehmen aus, die verbindliche Übernahmeangebote gelegt hatten. Die anderen Bieter waren laut Medienberichten die ebenfalls chinesischen Gruppen Haier und Hefei Meiling.

Der slowenische Haushaltsgerätehersteller hatte im vergangenen Jahr bekanntgegeben, sich einen Partner zur Stärkung des Geschäfts suchen zu wollen.

Panasonic an Bord

Großaktionär Panasonic hatte sich Ende 2016 nämlich gegen eine Übernahme entschieden. Panasonic ist mit seinem Anteil von 10,74 Prozent der drittgrößte Aktionär von Gorenje, hinter dem Staatsfonds KAD (16,37 Prozent) und der Weltbanktochter IFC mit 11,8 Prozent. Der slowenische Staatsfonds darf seinen Anteil nicht verkaufen, weil die staatliche Gorenje-Beteiligung in der Strategie für die Verwaltung des Staatsvermögens nicht zum Verkauf vorgesehen ist. (apa/red)