Autoindustrie : Chinas Dominanz auf dem globalen Automarkt wächst weiter

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Der chinesische Automarkt erholt sich rasant und kratzt bereits an den Verkaufszahlen von vor der Coronakrise. Im November rollten 2,77 Millionen Fahrzeuge zu den chinesischen Kunden. Das ist ein Anstieg um 12,6 Prozent zum Vorjahr und der achte monatliche Anstieg in Folge, wie aus Daten des Automobilherstellerverbands CAAM hervorging.

Für heuer prognostiziert der Verband einen Absatz von mehr als 20 Millionen Pkw und fünf Millionen Lkw und Bussen. Das ist beinahe so viel wie die 25,77 Millionen Fahrzeuge, die 2019 in der Volksrepublik ausgeliefert wurden. Im kommenden Jahr erwartet der CAAM ein moderates Wachstum und stellt für 2025 den Verkauf von 30 Millionen Fahrzeugen in Aussicht. Zur Konjunktur: Chinas Industrie mit schnellstem Wachstum seit mehr als drei Jahren >>

Chinas Dominanz in der Autowelt wächst weiter

Damit wird die Rolle Chinas als Zugpferd für die wegen der Coronapandemie in vielen Regionen darbende Autobranche noch wichtiger als ohnehin schon.

Bereits jetzt machen die deutschen Hersteller Volkswagen, BMW und Daimler sowie internationale Konkurrenten wie General Motors und Toyota einen großen Teil ihres Geschäfts im Reich der Mitte. Volkswagen verkauft dort 40 Prozent seiner Fahrzeuge. Die Kehrseite des Erfolgs ist allerdings, dass die Branche immer stärker von der Entwicklung in China abhängt.

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Der Großteil der in der Volksrepublik verkauften Fahrzeuge hat nach wie vor einen Verbrennungsmotor an Bord. Es werden aber immer mehr Elektroautos verkauft, weil auch die chinesische Regierung klimaschonende Antriebe stark fördert. Ein Beamter des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie sagte, die Regierung rechne 2020 mit dem Verkauf von mehr als 1,3 Millionen so genannter New Energy Vehicles (NEV). Im Vorjahr waren es 1,2 Millionen Einheiten. Allein im November verdoppelte sich der Absatz an NEV-Fahrzeugen auf 200.000 Einheiten.

Unter dem Begriff NEV werden in China sowohl rein batteriegetriebene Elektrofahrzeuge als auch Plug-in-Hybride, die einen Benziner mit einem E-Motor kombinieren, sowie Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb zusammengefasst. Heimische NEV-Hersteller wie NIO und Xpeng und ausländische Konkurrenten wie Tesla erweitern ihre Kapazitäten zum Bau von Elektroautos. Auch Volkswagen investiert massiv in die Produktion von E-Autos in China. (reuters/apa/red)

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