Logistik : China zeigt auch in der Logistik großen Übernahmehunger

Die aktuelle Jahresauswertung des weltweiten Fusions- und Übernahmegeschehens in Transport und Logistik des Beratungsunternehmes PwC zählt weltweit insgesamt 219 Deals über 50 Millionen Dollar und ein Gesamtvolumen in Höhe von 121,1 Milliarden US-Dollar. Damit liegen sowohl die Anzahl der Deals als auch das Gesamtvolumen hinter dem Rekordjahr 2015, lag aber deutlich höher als in den Jahren 2012 bis 2014. Erwähnenswert sei, so Prümm, dass der „europäische M&A-Markt den nordamerikanischen Markt deutlich überflügelt“. Das gelte sowohl in Bezug auf die Anzahl als auch das Volumen der Transaktionen in der Branche. Die Fusionen und Übernahmen finden dabei vor allem lokal statt - bei der Mehrheit der Transaktionen kommen also Käufer und Zielunternehmen aus der gleichen Region.

Die Schwerpunkte lagen auf der Schifffahrt und in der Logistik. Vor allem in der Schifffahrt zwingt die schlechte Ertragslage nach acht Jahren der Krise die Reedereien zur Konsolidierung. Im Jahr 2016 kam es weltweit zu 48 Deals im Schifffahrtssektor. Die teils notleidenden Reeder sind auf frisches Kapital neuer Investoren angewiesen. Die großen Hafenbetreiber konnten im Gegensatz zu den Reedern auch in den Krisenzeiten gute Ergebnisse verzeichnen und streben weiterhin nach Wachstum.

China ist dabei für 54 größere Transaktionen - über 50 Millionen Dollar - verantwortlich, Akteure aus dem Reich der Mitte stehen also für etwa ein Viertel des globalen Kuchens, wobei auch hier gilt, dass chinesische Logistiker vor allem andere Anbieter aus China kaufen. Asien bleibt auch mit 127 Deals im letzten Jahr die aktivste Region. Chinesische Investoren kauften dabei vor allem Kerninfrastruktur. Um sich für den internationalen Wettbewerb zu stärken und ihre Position zu verbessern, übernahmen Unternehmen aus dem Schiff- und Landverkehr chinesische Wettbewerber.

Langfristig werden sich deshalb auch die etablierten Player vor der chinesischen Konkurrenz in Acht nehmen müssen, so die PwC-Analyse. Auch der indische Logistikmarkt gewinnt an Attraktivität, er war 2016 für Investoren so spannend wie seit mehr als drei Jahren nicht. Neun Deals mit je einem Volumen von mehr als 50 Millionen Dollar adressierten Indien.

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