Alternativenergien : China ist Weltmarktführer bei erneuerbaren Energien

Mit einer massiven Steigerung seiner Auslandsinvestitionen ist China voriges Jahr zum Weltmarktführer bei den erneuerbaren Energien aufgestiegen. Die Volksrepublik habe ihre Auslandsinvestitionen in erneuerbare Energie 2016 um 60 Prozent auf einen Rekordwert von 32 Milliarden Dollar (30 Mrd. Euro) erhöht, heißt es in einem Bericht des Instituts für Energiewirtschaft und Finanzanalyse (IEEFA).

China besitze mittlerweile fünf der sechs größten Solarzellenhersteller der Welt, so der Bericht weiter. Bei den Inlandsinvestitionen in erneuerbare Energien war China schon vorher Spitzenreiter in der Welt. Die Volksrepublik habe mehr als hundert Milliarden Dollar in den Ausbau von Solar- und Windenergie sowie Wasserkraft und damit zusammenhängende Branchen gesteckt, berichtet der Branchendienst Bloomberg New Energy Finance. Dies sei mehr als doppelt so viel wie die US-Inlandsinvestitionen in die Branche.

Trump wird den Abstand zu China vergrößern

"Die USA fallen schon weit hinter China zurück in dem Rennen, sich einen größeren Anteil an dem boomenden Markt sauberer Energien zu sichern", erklärte IEEFA-Chef Tim Buckley. Die Ankündigung der künftigen US-Regierung von Donald Trump, wieder verstärkt auf fossile Brennstoffe zu setzen, ließen "nichts Gutes erahnen".

Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) wurden 3,5 Millionen der weltweit 8,1 Millionen Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien in China geschaffen. In den USA sind es demnach nur 800.000. Chinas nationale Energiebehörde rechnet damit, dass es in der Branche bis 2020 mindestens 13 Millionen Arbeitsplätze gibt.

Der Energie-Experte Ulf Moslener von der Frankfurt School of Finance & Management sagte der Nachrichtenagentur AFP, China habe sich zum "Weltmarktführer bei erneuerbaren Energien" entwickelt und in der Branche klare Vorteile gegenüber reicheren Mitbewerbern wie den USA und Deutschland. Bei Solarzellen preislich mit chinesischen Herstellern zu konkurrieren, sei mittlerweile "wirklich hart". (apa/afp)