Kfz-Industrie : China droht Audi und Chrysler mit Kartellstrafen

Ein Sprecher der NDRC erklärte, Untersuchungen hätten ergeben, dass die Volkswagen-Tochter Audi und die Fiat-Tochter Chrysler versucht hätten, ihre marktbeherrschende Stellung auszunutzen. Er kündigte auch Schritte gegen rund zehn japanische Auto-Ersatzteilhersteller an, die ebenfalls gegen das Kartellrecht verstoßen hätten. Die Namen dieser Firmen nannte er jedoch nicht.

Audi und Daimler haben Preise gesenkt

Wegen Kartelluntersuchungen hatte zuletzt neben Audi auch der Autobauer Daimler seine Preise für Ersatzteile in China gesenkt. Die Vertretung von Mercedes Benz in Shanghai war am Montag Medien zufolge von Kartellwächtern durchsucht worden.

China geht auf Grundlage eines Gesetzes von 2008 schärfer gegen die internationalen Autoproduzenten vor. Ihnen wird vorgeworfen, ihre marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen und die Kunden mit hohen Wartungs- und Reparaturpreisen über den Tisch zu ziehen.

China ist wichtigster Wachstumsmarkt

In den vergangenen Jahren wurden bereits Preissenkungen von Medikamenten, Milchpulver oder Schmuck erzwungen. Kartelluntersuchungen in der Nahrungsmittelindustrie zogen hohe Geldstrafen nach sich. China ist für die deutsche Autoindustrie der wichtigste Wachstumsmarkt weltweit. (APA/Reuters)

Für den Zeitraum 2005 bis 2012 hat der chinesische Branchenverband CAAM ein durchschnittliches Wachstum von 22,4 Prozent ausgerechnet. Ausländische Hersteller dominieren Chinas Automarkt. Etwa drei Viertel der in China verkauften Neuwagen stammen von nicht-chinesischen Herstellern.

Audi ist Marktführer

Deutsche Autobauer sind besonders erfolgreich. Bei den Pkw ist der Volkswagen-Konzern mit seiner Tochter Audi der unangefochtene Marktführer mit etwa 20 Prozent Marktanteil. In der Oberklasse machen Autos mit Logos von Audi, BMW, Mercedes oder Porsche sogar rund 80 Prozent aus. (APA/dpa)