Autoindustrie : Chery kommt: So will der chinesische Autobauer Europa aufrollen

Der staatseigene chinesische Autobauer Chery will sein Auslandsgeschäft kräftig ausbauen, hält dazu aber nicht nach großen Übernahmen Ausschau. "Wir sind derzeit nicht aktiv im Fusions- und Akquisitionsmarkt", sagte Konzernchef Chen Anning. Sein Unternehmen sei allerdings stets offen für Kooperationen und würde sich eine passende Kaufgelegenheit gegebenenfalls anschauen.

Erst kürzlich hatte der heimische Rivale Great Wall Motor Interesse an Fiat Chrysler (FCA) angemeldet. Im Jahr 2010 kaufte der chinesische Konkurrent Geely den schwedischen Hersteller Volvo.

Chen will erreichen, dass Chery künftig ein Drittel seiner Fahrzeuge im Ausland absetzt. Wann dies der Fall sein soll, sagte er allerdings nicht. Derzeit beläuft sich der Anteil auf ein Viertel. Im Blick hat Chen insbesondere den Markt in Westeuropa. Dort setzt er unter anderem auf eine hohe Nachfrage nach umweltfreundlichen Antrieben.

Chery mischt auch im Geschäft mit Elektroautos mit. Zu Nordamerika äußerte Chen sich dagegen vorsichtig und verwies auf politische Unsicherheiten. US-Präsident Donald Trump hat zuletzt seinen Ton im Handelsstreit mit China verschärft.

Chery ist nach eigener Auskunft die beliebteste chinesische Automarke im Ausland. Dort erzielte das Unternehmen 2016 einen Absatz von gut 88.000 Wagen. Es verfügt bereits über ein internationales Vertriebsnetz und 14 ausländische Fertigungsstätten, etwa in Brasilien, dem Iran und Venezuela. (reuters/apa/red)