Bahn : Chef der Schweizer SBB nimmt den Hut

Andreas Meyer, CEO der Schweizer Bahn (SBB), hat in Bern seinen Rücktritt verkündet. Er wird das Unternehmen spätestens mit Ende 2020 verlassen.

Der jetzige Zeitpunkt für einen Wechsel sei richtig, weil der Strategieprozess 2020 im nächsten Jahr abgeschlossen werde, sagte Meyer vor den Medien in Bern. Zudem zeichne sich in verschiedenen Führungspositionen ein Generationenwechsel ab. Er wolle die Wahl eines neuen FührungsteAMS seiner Nachfolge überlassen.

Die Entscheidung begründet Meyer zudem mit seinem Alter. Der Zeitpunkt für die Ankündigung seines Rücktritts entspreche seiner Intention, vor dem 60. Lebensjahr eine neue berufliche Phase einzuleiten. Bis zu seinem Rücktritt nehme er die volle Verantwortung für das Unternehmen wahr.

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Meyer will seine Erfahrungen künftig in strategischen Aufgaben und "ausgewählten Projekten" einbringen, so etwa in Verwaltungsräten und in der Begleitung von Start-ups und gemeinnützigen Organisationen, wie der Mitteilung zu seinem Rücktritt zu entnehmen ist.

Gemäß dieser war der Termin für die Ankündigung von Meyers Rücktritt bereits im Mai 2019 zwischen ihm und dem Verwaltungsrat festgelegt worden. Die Suche nach der Nachfolge sei in die Wege geleitet worden. Das genaue Rücktrittsdatum Meyers sei abhängig vom Suchprozess nach einem Nachfolger, sagte SBB-VR-Präsidentin Monika Ribar bei der Medienkonferenz in Bern.

Anfang August kam es im Bahnhof Baden AG zu einem tragischen Unfall, bei welchem ein Zugbegleiter in einer Türe eingeklemmt, mitgeschleift und tödlich verletzt wurde. Der Verwaltungsrat habe auch angesichts dieses Unfalls volles Vertrauen in Meyer und die Konzernleitung, hieß es.

Meyer ist seit 2007 Konzernchef der SBB. Meyer habe die integrierte Bahn durchgesetzt, sagte Ribar rückblickend. Zudem habe er ein starkes Kader mit gutem Spirit aufgebaut und die Transformation der SBB zu einem modernen Unternehmen vorangetrieben.

Als Meilensteine der Amtszeit nennt die SBB in der Mitteilung die Neupositionierung von SBB Cargo und die SBB Immobilien, die zu einem tragenden Standbein der SBB ausgebaut worden seien. Zu den schwierigen Momenten gehöre die stark verzögerte Inbetriebnahme der neuen Fernverkehrs-Doppelzüge, der Streik im Industriewerk Bellinzona im Jahr 2008 sowie zuletzt Fragen zur Sicherheit. (sda/apa/red)