Forschung : Bratislava prüft Bau eines Röhrentransporters nach Wien

Von Bratislava bis Wien in nur acht Minuten - eine der ersten futuristischen Hyperloop-Strecken für den Personenverkehr in Europa könnte in der Slowakei entstehen. Wie die slowakische Regierung mitteilte, werden die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT) derzeit geprüft.

In Niederdruckrohren zum Ziel

HTT-Chef Dirk Ahlborn habe in dieser Woche auf Einladung des Wirtschaftsministers der Slowakei einen Besuch abgestattet. Bei dieser Gelegenheit haben demnach auch erste Gespräche über die Realisierung dieser Zukunftsvision stattgefunden.

Das futuristische Rohrpost-System Hyperloop für den Transport geht auf eine Idee des Amerikaners und Tesla-Gründers Elon Musk zurück. Mit enormer Geschwindigkeit sollen dabei auch Menschen in von Solarenergie angetriebenen Niederdruckröhren in kürzester Zeit von einem zum anderen Ort geschossen werden können.

Erstes Projekt Kalifornien soll bereits 2018 starten

In Kalifornien ist eine ähnliche Strecke als Alternative zur Zugverbindung zwischen San Francisco und Los Angeles geplant. Nach ursprünglichen Plänen sollten die Fahrgäste dort innerhalb von gut einer halben Stunde die 570 Kilometer lange Strecke zurücklegen können.

An der Ideen des Projekts zwischen Wien und Bratislava zeigt sich auch Österreich interessiert: Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) sagte der Tageszeitung "Kurier", es sei gut vorstellbar, dass sich Österreich an so einem zukunftsweisenden Projekt beteilige.

Die Einladung zum Gespräch mit den slowakischen Kollegen nehme er gerne an. "Hyperloop zeigt, wie Mobilität in Zukunft aussehen kann. Wenn die Wege innerhalb Europas verkürzt werden können, revolutioniert das die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und wäre gleichzeitig ein unheimlicher Turbo für den Wirtschaftsstandort", wurde Mahrer zitiert.

Modellprojekt zwischen Wien und Bratislava im Gespräch

Der Bau einer Strecke von Bratislava nach Wien soll nun als Modellprojekt für die künftige Verbindung europäischer Städte geprüft werden. Wie die Kooperation genau aussehen soll, wurde zunächst nicht genannt.

Ahlborn plant einem Bericht von "heise online" zufolge, in Kalifornien mit dem Bau der ersten Strecke bereits im Sommer dieses Jahres zu beginnen. Demnach sollen nach dem Willen des Deutsch-Amerikaners aus Berlin dort bereits 2018 die ersten Passagiere befördert werden. (APA/dpa)