Autoindustrie : Branchenexperte Dudenhöffer erwartet magere Zeiten für Autobauer und Zulieferer

Der Autoindustrie stehen nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer zwei schwere Jahre bevor, "mit empfindlichen Rückgängen bei den Gewinnen der Autobauer und Zulieferer". Hauptgrund sei die sinkende Nachfrage in China. "Die Party macht Pause", sagte Dudenhöffer.

Washingtons Druck auf China wirkt

Zum ersten Mal seit 1990 seien die Verkaufszahlen in China dieses Jahr gesunken, vor allem wegen neuer Zölle auf Autoimporte aus den USA. Heute dazu: Trump setzt sich durch: Peking reduziert Importzölle auf US-Autos >>

Nächstes Jahr dürften in China sogar 1,9 Millionen Neuwagen weniger verkauft werden als 2017, erwartet der Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. "Das ist ein harter Einschnitt, denn alle Autobauer haben ihre Produktionskapazitäten erweitert." In China blieben dann 19 Prozent der Kapazität ungenutzt.

Dazu kämen noch der Brexit und Fahrverbote für Dieselautos in Deutschland. In seinem Land rechnet Dudenhöffer bis 2021 mit sinkenden Verkaufszahlen. In den USA dürfte es demnach 2019 eine deutliche Delle geben, danach wieder leicht aufwärts gehen.

Autoindustrie ist von zwei Seiten unter Druck

Zugleich muss die Autoindustrie unter dem Druck politischer Vorgaben Milliarden in Elektroautos und den Umbau der Werke investieren. Der wachsende Druck von zwei Seiten "lässt sich an Gewinnwarnungen und dem Rückgang der Aktienkurse ablesen", sagte Dudenhöffer. "Das Autogeschäft wird schwieriger." (dpa/apa/red)

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