Mineralölindustrie : BP sieht "keine schnelle Lösung" für Probleme am Erdölmarkt

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Der Chef des britschen Ölkonzerns BP sieht "keine schnelle Lösung" für die großen Herausforderungen, vor denen die Ölindustrie derzeit steht. Die Ölkonzerne hätten damit zu kämpfen, dass ein großes Angebot den Ölpreis drücke, sagte BP-Chef Bob Dudley auf dem Welt-Erdöl-Kongress in Istanbul. Zudem gebe es wegen des Klimawandels aus der Politik zunehmend Druck, den Ölverbrauch zu senken.

"Dies sind zwei riesige Herausforderungen. Es gibt keine schnellen Lösungen", sagte Dudley. Es sei "eine Tatsache", dass es seit der Ausweitung der Förderung von Schiefergas in den USA heute ein überreiches Angebot an Erdöl gebe. Entsprechend ist der Ölpreis in den vergangenen Jahren auf rund 45 Dollar (rund 40 Euro) pro Barrel gefallen. Die Ölindustrie rechnet nicht mit einem baldigen Wiederanstieg.

"Wir haben in den bekannten Reserven Öl und Gas für ein halbes Jahrhundert", sagte Dudley. Zudem gebe es in Argentinien, Algerien und China noch große unerschlossene Schiefergasreserven.

Zum niedrigen Ölpreis komme der Druck hinzu, die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren, sagte Dudley. Daher müssten die Ölkonzerne ihr Geschäft "fit für eine kohlendioxidarme Welt machen".

Der BP-Chef warnte davor, auf alte Lösungen zurückzugreifen. "Dies sind neue Fragen, die neue Antworten erfordern", sagte er. Die Senkung der Emissionen könne nicht allein durch die Hinwendung zu erneuerbaren Energien gelingen, warnte Dudley. Er versicherte im Übrigen, sein Konzern habe "viele Lehren" aus der Deepwater-Horizon-Katastrophe 2010 gelernt, als riesige Mengen Öl den Golf von Mexiko verseucht hatten. (afp/apa/red)