Streit mit Kanadiern : Bosch weist jetzt Vorwürfe zu Bremsbelägen offiziell zurück

Bosch hat Vorwürfe eines ehemaligen Lieferanten über Qualitätsabstriche bei Bremsbelägen zurückgewiesen. Der kanadische Stahlstanzbetrieb Nucap Industries werfe Bosch vor, durch den Einsatz von unbehandeltem Stahl bei Trägerplatten für Bremsbeläge die Sicherheit der Autofahrer zu gefährden.

"Diese Behauptung ist falsch und widerspricht dem Selbstverständnis und Geschäftsgebaren von Bosch grundsätzlich", erklärte der Konzern. Es habe zu keiner Zeit Abstriche bei Qualität oder Sicherheit gegeben, um die Kosten zu senken. Seit Anfang des Jahres gebe es Rechtsstreitigkeiten in den USA mit Nucap um Patente, sagte ein Bosch-Sprecher.

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Die Kritik an der Qualität von Bremsbelägen ist der zweite Fall in letzter Zeit, in dem Bosch von anderen Firmen angeprangert wird. Der britische Staubsauger-Hersteller Dyson hatte behauptet, die Bosch-Hausgerätetochter BSH habe die Energieverbrauchsangaben in Messverfahren künstlich verringert.

Angesichts des Skandals um Manipulation von Diesel-Abgaswerten durch Volkswagen finden solche Vorwürfe mehr Aufmerksamkeit. Im Dieselskandal ist Bosch ebenfalls involviert, da der Autozulieferer für die betroffenen VW-Fahrzeuge in den USA die Steuerungssoftware lieferte. Bosch hatte bestritten, an der Manipulation beteiligt gewesen zu sein. (reuters/apa)