Bahnindustrie : Bombardier überlegt Verkauf seines Werks in Görlitz

Der kanadische Schienenfahrzeughersteller Bombardier schließt einen Verkauf seines deutschen Werks in Görlitz mit 1.300 Beschäftigten nicht aus. Das Unternehmen habe Gesprächs-und Kooperationsbereitschaft mit externen Partnern signalisiert, um ergebnisoffen auch alternative Zukunftskonzepte für den Standort zu prüfen, teilte Bombardier mit.

Gleichzeitige Investitionen

Das Unternehmen will jedoch heuer rund 5 Mio. Euro in den Standort Görlitz investieren, um das Werk zu einem Kompetenzzentrum für den Bau von Wagenkästen auszubauen. Zu den möglichen Käufern will sich Bombardier aus Wettbewerbsgründen derzeit nicht äußern.

Ziel sei, die "langfristig beste Lösung" für den Standort Görlitz und seine Mitarbeiter zu finden. Zuvor hatte die "Sächsische Zeitung" darüber berichtet.

Gewerkschaft sieht im Verkauf "auch eine Chance"

"Ein Verkauf ist eine Chance", sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. An den Verhandlungen müssten jedoch die Gewerkschaft und der Betriebsrat umfänglich beteiligt werden. Zudem müsste die komplette Belegschaft übernommen und eine Lösung für die vielen Leiharbeiter gefunden werden.

"Einen Investor, der nur an einer kurzfristigen Rendite auf Kosten der Belegschaft interessiert ist, lehnen wir ab." Das Bombardier-Werk in Görlitz müsse als Vollbahnhersteller erhalten bleiben.

Beschäftigungsgarantie läuft 2019 aus

Für die Arbeiter bei Bombardier endet die Beschäftigungsgarantie Ende 2019. Der kanadische Schienenfahrzeughersteller hatte angekündigt, in den nächsten Jahren bis zu 2.200 der deutschlandweit 8.500 Arbeitsplätze abzubauen. (dpa/apa/red)

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