Pharmaindustrie : Boehringer Ingelheim plant Großinvestition in Wien

Der deutsche Pharmakonzern Boerhinger Ingelheim hat die Betriebsleistung im Vorjahr in Österreich sowie in mehr als 30 von Wien aus gesteuerten Ländern um 2,4 Prozent auf 1,14 Mrd. Euro gesteigert. Die Gesamterlöse stiegen um 5,5 Prozent auf 760,2 Mio. Euro, gab das Unternehmen bekannt.

Das Pharmaunternehmen will den Standort Wien in den nächsten Jahren stark ausbauen und um über 500 Mio. Euro eine neue biopharmazeutische Anlage errichten. Dafür benötigt der Konzern mehr als 400 zusätzliche Arbeitskräfte. Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV) beschäftigt derzeit rund 3.400 Mitarbeiter, 1.500 davon in Österreich.

Im Kerngeschäft der verschreibungspflichtigen Medikamente stiegen die Umsätze in der Gesamtregion um 7,6 Prozent auf 585,4 Mio. Euro. In Österreich erhöhten sich die Erlöse um 1,8 Prozent auf 79,5 Mio. Euro.

Im Bereich rezeptfreie Medikamente kam es zu einem Umsatzrückgang um 5,6 Prozent auf 127,4 Mio. Euro. Der Geschäftsverlauf sei durch Kurseffekte und der daraus resultierenden Reduktion der Kaufkraft in wichtigen Märkten wie Russland, Ukraine und Kasachstan geprägt gewesen, erläutert das Unternehmen.

Anders in Österreich: Hierzulande verzeichnete Boehringer Ingelheim in diesem Geschäftssegment eine Umsatzsteigerung um 8,3 Prozent auf 14,9 Mio. Euro. Besonders gut lief das Geschäft mit Tierarzneimitteln, wo die Erlöse um 13,2 Prozent auf 47,3 Mio. Euro stiegen. Dazu beigetragen habe insbesondere Russland, da die lokale Tierzucht aufgrund der EU-Sanktionen einen Aufschwung erlebe, heißt es.

Boehringer Ingelheim steuert sein Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, rezeptfreien Präparaten sowie Tierarzneimitteln von Österreich aus in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, der Schweiz und Israel. Von Wien aus wird zudem die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien ist das Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im Konzern. Die jährlichen Forschungsaufwendungen belaufen sich auf 200 Mio. Euro. (apa/red)