Automobilindustrie : BMW will Kooperation mit Daimler ausbauen

"Das ist sicher noch nicht ausgereizt, es gibt regelmäßig Gespräche, und wir reden jetzt über den gemeinsamen Einkauf weiterer Komponenten", sagte der neue BMW-Einkaufschef Markus Duesmann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Details zu den Planungen oder zum möglichen Einsparvolumen nannte er nicht. Die beiden konkurrierenden Oberklasse-Autobauer hatten 2008 damit begonnen, gemeinsam Teile zu beschaffen - allerdings nur solche, die für die Unterscheidung der Marken BMW und Mercedes-Benz nicht relevant sind: Reifen, Sitzgestelle, Kühlmittelpumpen und Kleinteile wie Kabelbaum-Stecker nannte Duesmann als Beispiele.

Mit der Bündelung des Einkaufs sparen die Autobauer viel Geld, denn durch größere Mengen können sie niedrigere Preise bei den Lieferanten durchsetzen. Rund 80 Prozent der Teile eines BMW stammen von Zulieferern, bei anderen Marken ist dies ähnlich. "Die meisten Innovationen stammen vom Zulieferer", sagte Duesmann. Auch auf Entwicklungsleistungen, die eingekauft werden, laste aber hoher Kostendruck. "Der Einkauf ist ein Vierkampf: Wir müssen die Kosten im Blick haben bei gleichzeitig steigenden Qualitätsansprüchen der Kunden. Wir müssen die Lieferfähigkeit sicherstellen und haben den Anspruch, innovativster Autohersteller zu bleiben."

Mit Blick auf Branchentrends wie Elektromobilität und automatisiertes Fahren sagte der BMW-Manager: "Wir stellen uns im Einkauf neu auf. Wir müssen in den nächsten Jahren wesentlich mehr Software kaufen." Bei Batteriezellen, die BMW derzeit vom koreanischen Hersteller Samsung bezieht, kann sich Duesmann auch andere Lieferanten vorstellen. "Wir sind mit allen großen Herstellern im Gespräch und entscheiden von Modellgeneration zu Modellgeneration." (apa/Reuters)