Autoindustrie : BMW: Bis Ende 2020 soll es keine Kündigungen geben

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Der neue BMW-Chef Oliver Zipse will der Belegschaft die Ängste vor einem Stellenabbau nehmen. Die Mitarbeiterzahl werde sich heuer und im nächsten Jahr unter dem Strich nicht ändern, sagte Zipse auf einer Betriebsversammlung in München, wie Teilnehmer der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

5.400 Mitarbeiter in Österreich

BMW beschäftigt derzeit weltweit 135.000 Mitarbeiter. In Österreich belief sich die Mitarbeiterzahl der BMW Group auf rund 5.400 Mitarbeiter. Der neue BMW-Chef verwies darauf, dass der Autobauer seit 2013 rund 15.000 Stellen aufgebaut habe.

Reduktionen kommen trotzdem

Bis Ende dieses Jahres wolle man sich mit dem Betriebsrat aber über vier Themen einig werden, kündigte der neue BMW-Chef an: In der Verwaltung sollten Stellen nicht neu besetzt werden und die Zahl der Zeitarbeiter solle verringert werden, indem ihre Verträge nicht verlängert werden. Zudem sollten Arbeitsverträge über 40 Stunden auf 35 Stunden reduziert und die Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter neu verhandelt werden. In einigen Bereichen fielen Stellen weg, an anderen würden neue aufgebaut, sagte Zipse. Betriebsbedingte Kündigungen blieben ausgeschlossen.

Das "Manager Magazin" hatte vor einer Woche berichtet, dass Zipse bis 2022 bis zu 6.000 Stellen streichen wolle, die meisten in der Konzernzentrale in München.

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"Der offene Konflikt ist nicht die Kultur bei BMW", sagte der seit August amtierende Vorstandschef laut den Teilnehmern. An Betriebsratschef Manfred Schoch gerichtet erklärte Zipse. "Wir beide sind der Meinung, dass es einen klügeren Weg gibt: den BMW-Weg."

Schoch gab sich ebenso verhandlungsbereit: "Unsere Grundüberzeugung ist auch, dass wir immer den Weg der Vernunft gehen müssen, um gemeinsam solidarische Lösungen zu finden. Ich habe das Gefühl, dass Oliver Zipse diesen Weg gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat gehen möchte." Einseitige Schritte des Unternehmens, die die Zukunft der Mitarbeiter gefährdeten, werde der Betriebsrat nicht akzeptieren. BMW wollte sich zu den Inhalten der Betriebsversammlung nicht äußern. (reuters/apa/red)