Informationstechnologie : Blackberry: Vom Handypionier zum Autozulieferer

Der einstige Smartphone-Pionier Blackberry will Autobauern bei der Suche nach Sicherheitslücken in ihrer Software helfen. Der cloudbasierte Blackberry-Dienst Jarvis scannt automatisch den Programmcode, um mögliche Schwachstellen zu finden. Das kanadische Unternehmen verspricht, damit innerhalb von Minuten die Arbeit zu erledigen, die üblicherweise von Menschen gemacht werden muss.

Im Visier: Schwachstellen in der Software für Autos

Derzeit richtet Konzernchef John Chen die Firma neu aus: Als einen Software-Spezialisten mit dem Fokus auf Sicherheit.

Blackberry ist bereits ein wichtiger Zulieferer der Autoindustrie mit seinem Betriebssystem QNX, das in Infotainment-Systemen und anderen Fahrzeug-Systemen zum Einsatz kommt.

QNX gilt durch eine Architektur als besonders sicher, was gerade in den Autos Hacker-Angriffe verhindern soll. Obwohl die Software noch aus den 80er-Jahren stammt, betonte Konzernchef Chen jüngst, dass sie zuletzt von Grund auf erneuert wurde und noch lange die Basis für Blackberrys Geschäft mit der Autoindustrie bilden soll.

Kanadier wagen den Neustart

Blackberry hatte die Anfänge des Smartphone-Geschäfts mitgeprägt, verlor dann jedoch den Anschluss an Apples iPhone und das von Google zur Verfügung gestellte Betriebssystem Android.

2016 kündigte Blackberry an, die Produktion von Smartphones mitsamt der dazu gehörenden Entwicklung auszulagern. Ohwohl Konzernchef Chen daraufhin versicherte, es werde weiterhin Smartphones der Marke Blackberry mit Tastatur geben, wurde der einstige Pionier unter den Handyherstellern mit diesem Schritt ein reiner Softwareanbieter. (red/dpa/apa)