Energie : Betriebsräte von Siemens treffen sich in Berlin

Die rund 600 Betriebsräte des Siemens-Konzerns treffen sich in Berlin. Sie kommen zu ihrer Jahrestagung in einem Hotel im Bezirk Neukölln zusammen und wollen das Treffen auch für eine Großkundgebung gegen die geplanten Stellenstreichungen und Standortschließungen nutzen.

Am Donnerstag in der Früh wollen sie zusammen mit mehreren hundert Beschäftigten verschiedener Siemens-Standorte gegen die nach ihrer Meinung "radikalen Arbeitsplatzvernichtungsabsichten" des Konzernvorstandes demonstrieren.

In Berlin, Görlitz, Leipzig und an anderen Standorten protestieren Beschäftigte und Politiker seit Tagen gegen die Streichungspläne. Die IG Metall drohte mit Streik.

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Der Siemens-Konzern hatte am vergangenen Donnerstag angekündigt, weltweit 6.900 Jobs zu streichen, davon 3.300 in Deutschland. Die ostdeutschen Standorte Leipzig und Görlitz sollen ganz geschlossen werden. In Berlin, Görlitz, Leipzig und an anderen Standorten hatten Beschäftigte und Politiker in den vergangenen Tagen bereits gegen die Streichungspläne protestiert.

SPD-Chef Schulz: "Verantwortungslose Manager"

SPD-Chef Martin Schulz hat zuvor die Konzernspitze attackiert. Schulz sprach in Berlin von "verantwortungslosen Managern". Für ihre Fehlentscheidungen müsse nun die Belegschaft "bluten", kritisierte Schulz bei einer Protestaktion von Siemens-Mitarbeitern vor dem Bundestag. "Das ist das Verhalten von Manchester-Kapitalisten."

Vertreter von Union, FDP und AfD nannten die geplanten Kürzungen dagegen eine unternehmenseigene Entscheidung, bei der die Politik sich nicht einmischen dürfe.

Thema im Deutschen Bundestag

Das Thema Siemens beschäftigt am Dienstag auch den Bundestag. Der Industriekonzern will in der Kraftwerks- und Antriebstechnik weltweit rund 6.900 Jobs streichen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Zwei Standorte in den sächsischen Städten Görlitz und Leipzig mit zusammen 920 Arbeitsplätzen sollen geschlossen werden. Einschnitte sind auch in Berlin, Offenbach und Erfurt sowie in Wien geplant. (afp/dpa/apa/red)